Kreidl & Co.: Sparkasse Miesbach will Millionen zurück
München/Miesbach - Nach der Sponsoring-Affäre der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee fordert das Geldinstitut Millionenbeträge zurück: vom früheren Landrat Jakob Kreidl (CSU), von Ex-Sparkassenchef Georg Bromme sowie von weiteren Ex-Vorständen und -Verwaltungsräten. Der Verwaltungsrat des Geldinstituts habe beschlossen, alle Ansprüche zunächst außergerichtlich geltend zu machen, berichtete ein Vertreter des Innenministeriums am Mittwoch im Innenausschuss des Landtags.
Den ehemaligen Sparkassen-Lenkern wird vorgeworfen, durch üppige Spenden und unzulässige Ankäufe ihre Pflichten grob fahrlässig verletzt zu haben. Unzulässig waren etwa die Bezahlung der Renovierung von Kreidls Büro (knapp 300 000 Euro) oder der Ankauf einer Alm bei Bayrischzell für rund 1,65 Millionen Euro.
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Eine fast 120 000 Euro teure Geburtstagsfeier für Kreidl, der auch Präsident des Bayerischen Landkreistages war, hat dagegen keine Rückforderungen zur Folge: Eine grobe Pflichtverletzung könne in diesem Fall nicht mit hinreichender Sicherheit nachgewiesen werden.
Kreidl hatte sich wegen der Sponsoring-Affäre auf Druck von CSU-Chef und Ministerpräsident Horst Seehofer im Frühjahr vollständig aus der Politik zurückgezogen. Er war zudem wegen seines aberkannten Doktortitels und eines privaten Schwarzbaus in die Kritik geraten.
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