Krebs-Kind Ayca: Wer rettet ihr junges Leben?
Auf der Suche nach dem „genetischen Zwilling“: Wenn sich nicht schnell der richtige Spender findet, ist das zehnjährige Mädchen dem Tod geweiht
NÜRNBERG Es ist ein Wettlauf mit der Zeit – und gegen den Tod! Sollte sich innerhalb weniger Tage kein geeigneter Knochenmark-Spender finden, muss die kleine Ayca (10) sterben. Ihr Schicksal liegt in unserer Hand...
Der gemeinnützige Verein „Blue Star Organisation“ in der Nimrodstraße 10 setzt jetzt alle Hebel in Bewegung, um das Leben des Mädchens zu retten. Am Sonntag, 7. Juni, findet in den Räumen des türkisch-islamischen Kulturvereins (Kurfürstenstraße 16) in der Zeit von 11 bis 17 Uhr eine Typisierungsaktion statt. Ein kleiner Pieks, ein paar Tropfen Blut genügen, um festzustellen, ob es für Ayca einen „genetischen Zwilling“ gibt. Nur dessen Stammzellen, die auf das Mädchen übertragen werden, geben ihm eine Chance.
Sie leidet an einer besonders schlimmen Form von Leukämie
Die Krankheit brach urplötzlich aus, verwandelte das fröhliche Mädchen von einem Tag auf den anderen in einen fast hoffnungslosen medizinischen Problemfall. Ayca leidet an einer Erkrankung des blutbildenden Systems, dem sogenannten „Non Hodgkin Lymphon“. Das ist eine besonders krasse Form von Leukämie.
Burat (18), Aycas Cousin, erinnert sich mit Schrecken an den Sommer vergangenen Jahres, als alles anfing: „Ayca klagte über Kopfschmerzen und hatte Fieber. Dann kamen sehr starke Zahnschmerzen dazu. Der Zahnarzt, den Ayca aufsuchte, ging von einer Entzündung aus und verschrieb ihr ein Schmerzmittel. Wir dachten, dass damit alles erledigt sei.“ In Wirklichkeit fing damit aber alles erst an!
Zwei Tage später hatte das Mädchen ein zugeschwollenes Auge, fühlte sich immer schlechter. Nach einer Woche brachten sie ihre Eltern in die Klinik. Dort wurde ein Blutuntersuchung durchgeführt, die die schlimmsten Befürchtungen noch übertraf. Die Ärzte diagnostizierten das äußerst selten vorkommende „Non Hodgkin Lymphon“. Diese Krankheit greift alle Zellen des Körpers an. Wenn das Knochenmark betroffen ist, wie bei Ayca, hilft nur eine Stammzellen-Transplantation weiter. Doch in den entsprechenden Datenbanken fand sich kein geeigneter Spender.
Bis zum Ausbruch merkte das Mädchen nicht das geringste
Burat und die Verantwortlichen von „Blue Star“ wissen, was das bedeutet: „Es muss ganz schnell der richtige Spender gefunden werden. Sonst hat Ayca nur noch wenige Monate zu leben.“
Das ist kaum fassbar. Bis zum Ausbruch der Krankheit merkte das Mädchen nicht das geringste. Burat: „Sie ging ganz normal zur Schule, trieb Sport, machte das, was andere Mädchen in diesem Alter auch machen.“ Mittlerweile liegt die Zehnjährige auf der Intensivstation. Sie und ihre Eltern können derzeit nur bangen. und hoffen! hr/au
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