Krebs-Drama um Barbara Stamm

Bei der Eröffnung des CSU-Parteitags in Nürnberg wird die fränkische Politikerin fehlen: Sie muss zur Chemotherapie. Aber die Vizepräsidentin des Landtags verspricht: „Ich werde meiner Aufgabe weiter nachkommen.“
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Ernste Miene: die erkrankte Barbara Stamm diese Woche im bayerischen Landtag. Tapfer kämpft sie gegen den tückischen Krebs.
dpa 2 Ernste Miene: die erkrankte Barbara Stamm diese Woche im bayerischen Landtag. Tapfer kämpft sie gegen den tückischen Krebs.
Privat ein gutes Team, politisch Konkurrentinnen: Familienmensch Barbara Stamm mit Tochter Claudia (Die Grünen).
Ronald Zimmermann 2 Privat ein gutes Team, politisch Konkurrentinnen: Familienmensch Barbara Stamm mit Tochter Claudia (Die Grünen).

WÜRZBURG/MÜNCHEN - Bei der Eröffnung des CSU-Parteitags in Nürnberg wird die fränkische Politikerin fehlen: Sie muss zur Chemotherapie. Aber die Vizepräsidentin des Landtags verspricht: „Ich werde meiner Aufgabe weiter nachkommen.“

Am Donnerstag saß Landtags-Vizepräsidentin Barbara Stamm (CSU) wie immer in der letzten Plenarsitzung vor der Wahl im September, hörte den Rednern scheinbar konzentriert zu. Doch in Gedanken war die beliebte fränkische Politikerin ganz woanders. Denn die 63-Jährige hat Brustkrebs. Bei der Eröffnung des CSU-Parteitags am Freitagnachmittag in Nürnberg wird Stamm fehlen: Sie muss zur Chemotherapie!

„Ich wurde am 27. April operiert, war eine Woche im Krankenhaus. Der Krebs war aggressiv, aber ich hatte keine Metastasen und keinen Befall der Lymphknoten“, so Stamm zur AZ. „Zwei Chemo-Behandlungen habe ich hinter mir, vier noch vor mir. Danach folgt eine Strahlentherapie.“ Ihre Parteifreunde sind geschockt: „Man hat ihr die ganze Zeit über nichts angemerkt“, sagt ein CSU-Minister.

Am Samstag will sie am Parteitag teilnehmen

Gerüchten in der Fraktion, Stamm falle wegen der Krankheit womöglich länger aus, widersprach die lebenslustige Ex-Ministerin, die jedes Jahr mit ihren Kostümen auf der Veitshöchheimer „Fastnacht in Franken“ für Furore sorgt: „Ich bin meiner Aufgabe immer nachgekommen und werde das auch weiter tun.“ Am Samstag will sie sogar am Parteitag teilnehmen.

Barbara Stamm ist von ihrer vollständigen Genesung überzeugt: „Ich werde das überstehen.“ Erst vor zwei Tagen ließ sie verlauten, sich die Nachfolge des scheidenden Landtags-Präsidenten Alois Glück (68) vorstellen zu können. „Dieses Amt wäre ein toller Abschluss meiner politischen Karriere“, äußerte sie im kleinen Kreis.

Der frühere Ministerpräsident Edmund Stoiber holte Stamm, die in Bad Mergentheim geboren wurde, 1994 als Gesundheits- und Sozialministerin in sein Kabinett. Auf dem Höhepunkt der BSE-Krise musste sie gehen. Trotzdem meldete sich die streitbare Politikerin immer wieder in sozialen Fragen zu Wort. Ihre schlimme Krankheit wollte Stamm eigentlich „nur mit mir selbst ausmachen. Aber das ist leider nicht möglich“.

Angela Böhm/Andreas Hock

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