Kraillinger Doppelmord: Prozess im Januar

Am 17. Januar 2012 kommt der Angeklagte im Kraillinger Doppelmord vor Gericht. Der eigene Onkel soll im März zwei Mädchen heimtückisch und aus Habgier getötet haben
von  dpa
Krailling trauert um Sharon und Chiara: Die Bilder von der Trauerfeier
Krailling trauert um Sharon und Chiara: Die Bilder von der Trauerfeier © dpa

München – Der Prozess um den Doppelmord an den Schwestern Sharon (11) und Chiara (8) aus Krailling bei München soll am 17. Januar 2012 beginnen. Dieser Termin sei bereits abgesprochen, es gebe aber noch keine Ladung, bestätigte der Vorsitzende Richter am Landgericht München II, Ralph Alt, am Montag entsprechende Medienberichte. Es seien zudem Vereinbarungen für elf Verhandlungstage getroffen worden.

Der eigene Onkel soll im März die beiden Mädchen heimtückisch und aus Habgier getötet haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Mord vor und geht davon aus, dass er auch die Mutter der Kinder – seine Schwägerin – umbringen wollte. Das mutmaßliche Motiv: Er wollte an Geld aus dem Nachlass kommen. Der Postbote und Vater von vier Kindern soll in finanziellen Schwierigkeiten gesteckt haben. Der Mann hatte die Vorwürfe zunächst abgestritten und dann geschwiegen.

Die Staatsanwaltschaft München II hat dem Gericht 54 Zeugen und 9 Sachverständige benannt. Ob alle auch geladen werden, sei aber offen, sagte Alt.

Die Mutter hatte die Leichen ihrer Töchter gefunden, als sie am frühen Morgen des 24. März von der Arbeit aus der nur 100 Meter entfernten Kneipe ihres Freundes nach Hause kam. Schon nach wenigen Tagen geriet der Onkel der Mädchen unter Tatverdacht. Am Tatort wurde seine DNA gefunden, unter anderem an den Leichen der Kinder und an den mutmaßlichen Tatwaffen, einer Hantelstange und einem Messer. Auch ein Seil, das bei dem Verbrechen verwendet wurde, stammte den Ermittlungen zufolge von dem Onkel.

 

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