Korruptionsvorwürfe gegen den Toten
In einem anonymen Brief wird der vermutlich durch Selbstmord gestorbene Landrat Heinz Wölfl (CSU) der Bestechungszahlung beschuldigt. Staatsanwaltschaft und Landratsamt prüfen den Vorwurf.
Regen - Die Deggendorfer Staatsanwaltschaft untersucht Korruptionsvorwürfe gegen den verstorbenen Landrat aus Regen. Die Leitende Oberstaatsanwältin Kunigunde Schwaiberger sagte am Donnerstag in Deggendorf auf Anfrage, sie habe entsprechende Vorermittlungen eingeleitet.
In einem anonymen Brief sei Wölfl der Vorwurf von Bestechungszahlungen an zwei Unternehmer gemacht worden. Der Landrat hatte sich privat hohe Summen geliehen.
Auch das Landratsamt prüft nach dem Tod Wölfls Korruptionsvorwürfe und hat Sonderprüfungen veranlasst. Damit soll geklärt werden, ob es finanzielle oder sonstige Unregelmäßigkeiten gab. Bei der Kassenprüfung sei „absolut nichts“ Zweifelhaftes gefunden worden, sagte Wölfls kommissarischer Nachfolger Willi Killinger (CSU) am Donnerstag auf Anfrage. „Ich habe aber auch sofort Auftrag erteilt, Grundstücksverhandlungen und Baugenehmigungen zu überprüfen. Ich will alles wissen.“ Den Ermittlern sicherte er volle Unterstützung zu.
Mitte August war Wölfl mit seinem Auto gegen einen Baum gefahren und gestorben. Die Staatsanwaltschaft geht von Selbstmord aus. Berichten zufolge soll er unter Spielsucht gelitten und Schulden gehabt haben.
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