Konzertsaal-Neubau: CSU-Fraktion will mitentscheiden

München - Nach dem Zwist um die dritte Startbahn des Münchner Flughafens steht dem Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) neuer Ärger mit der CSU-Landtagsfraktion ins Haus. Anlass ist das Votum des Kabinetts für den Bau eines neuen Weltspitzen-Konzertsaals für klassische Musik am Münchner Ostbahnhof.
Das sei mit der CSU-Fraktion vorher nicht besprochen worden, obwohl genug Zeit gewesen wäre, sagte der Hochschul- und Kulturpolitiker Oliver Jörg am Mittwoch. Die Fraktion werde das nach der Weihnachtspause diskutieren: "Die Staatsregierung läuft das Risiko, dass wir zu einer anderen Auffassung kommen." Über den CSU-internen Streit berichtete zuerst der "Münchner Merkur" (Mittwoch).
CSU-Chef Seehofer will Baupläne beschleunigen
Das Kabinett hatte sich am Dienstag für einen von zwei favorisierten Standorten in der Landeshauptstadt entschieden, die Entscheidung soll "unumkehrbar" sein. Seehofer will im ersten Quartal 2016 alle Verantwortlichen zusammenrufen, um die Baupläne zu beschleunigen. Doch dem Kulturpolitiker Jörg ist das Vorgehen der Staatsregierung zu schnell.
Somit gibt es nun zwei Konfliktthemen zwischen Seehofer und Landtags-CSU. Seehofer hatte am Vorabend manche CSU-Abgeordnete im Landtag mit einer Rede zur Flughafen-Startbahn verstört, für die der Ministerpräsident mehr Beifall von der Opposition als den eigenen Leuten erhielt.