Konjunktur: Geht’s wieder aufwärts?
IHK-Umfrage: Starker Rückgang der Aufträge in Mittelfranken ist bereits gestoppt.
NÜRNBERG Ist das der berühmte Silberstreif am Horizont? Die Industrie- und Handelskammer (IHK) für Mittelfranken hat bei ihrer frühsommerlichen Konjunktur-Umfrage unter den Unternehmen die ersten Signale für eine wirtschaftliche Stabilisierung ausgemacht.
Nach vier desaströsen Quartalen seien die massiven Auftrags-Rückgänge auf niedrigem Niveau gestoppt, so die IHK, und viele Firmen erwarteten stabile und allmählich steigende Umsätze für den Rest des Jahres.
Trotz dieser Trendwende sei aber kein schnelles Wachstum zu erwarten. Die Konjunktur-Programme und das stabile Konsumverhalten der Verbraucher reichen offenbar nicht, um die Wachstums-Einbußen der stark exportorientierten Wirtschaft Mittelfrankens auszugleichen.
Besorgniserregend: Die Betriebe planen für 2010 mit kleineren Belegschaften
Die Betriebe sind bei weitem nicht so gut ausgelastet wie noch 2008 – deshalb ist es logisch, dass viele Firmen wenig geneigt sind, ursprünglich geplante Erweiterungs-Investitionen jetzt durchzuziehen. Es fällt den Unternehmen auch schwer, jetzt in Innovationen zu investieren: Durch die gesunkenen Erträge haben die Chefs wenig Geld in der Kasse – und die Banken sind bei der Kreditvergabe immer noch sehr zögerlich.
Das hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt: In Mittelfranken ist die saisonübliche Frühjahrs-Erholung ausgeblieben. In Schlüssel-Branchen wie der Metall- und Elektro-Industrie verhindert Kurzarbeit noch, dass sich die schwierige Lage der Unternehmen in massiven Entlassungen niederschlägt. Was allerdings besorgniserregend in den Ohren der Mitarbeiter klingen muss: Die Betriebe planen für das kommende Jahr branchenübergreifend mit kleineren Belegschaften.
Winfried Vennemann
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