Kompresse im Bauch: Chirurg streitet Fehler ab
WÜRZBURG - Bei einer Operation soll ein Schönheitschirurg absichtlich eine Wundkompresse im Bauch eines Patienten gelassen haben. Dafür muss sich der 76-Jährige derzeit vor einem Würzburger Gericht verantworten.
Ein Schönheitschirurg hat am Montag vor dem Amtsgericht Würzburg zugegeben, jahrelang eine gelernte Kosmetikerin als OP-Schwester eingesetzt zu haben. Der 76-Jährige aus Düsseldorf sagte zum Prozessauftakt, er habe die Frau selbst zur Hilfsschwester ausgebildet. Die Kosmetikerin entgegnete, sie habe keine medizinische Ausbildung erfahren. Die Anklage wirft dem Arzt außerdem vor, bei einer Operation absichtlich eine Wundkompresse im Bauch eines Patienten gelassen zu haben. Der 76-Jährige sagte hingegen, dies sei keine Kompresse gewesen, sondern eine sogenannte Gaze – ein dünner Stoff, der nach einer Operation im Körper verbleiben könne.
Die Staatsanwaltschaft am Amtsgericht wirft dem Arzt Körperverletzung, Betrug und versuchten Betrug in drei Fällen vor. Der Chirurg hatte eine Praxis in Würzburg – „Zentrum für ästhetische Medizin“ genannt. Im kommenden Februar steht der Angeklagte wegen grober Fehler bei einer Brustvergrößerung erneut vor Gericht.
dpa
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