Kommunalwahl: So entschied sich die Metropolregion
FÜRTH/ERLANGEN/SCHWABACH/ANSBACH - Der Wahlkampf geht weiter: In zwei Wochen müssen die Oberbürgermeister- Kandidaten in Schwabach und Ansbach in die Stichwahl. Weitere Wahl-Ergebnisse erhalten sie hier.
In Schwabach, wo SPD-Urgestein Hartwig Reimann aus Altersgründen nicht mehr antreten durfte, kommt es jetzt zum Duell zwischen dem Amtsrichter Matthias Thürauf (35, CSU), der gestern auf 48,8 Prozent kam, und der SPD-Landtagsabgeordneten Helga Schmitt-Bussinger (50), die 34,4 Prozent erreichte.
Faustdicke Überraschung in Ansbach: Der amtierende SPD-OB Ralf Felber (SPD), der auch von der CSU unterstützt wurde, kam nur auf 32,8 Prozent und muss deshalb stark gerupft in die Stichwahl gegen Carda Seidel (FW/ÖDP), die ihn mit 38,9 Prozent sogar überflügelt hat. Vor sechs Jahren wurde Felber noch mit 56,26 Prozent gewählt. Überraschend stark schnitt der Grüne Wolfgang Bartusch ab mit 26,05 Prozent.
Traumergebnis in Fürth
In Fürth haben die Wähler den SPD-Amtsinhaber Thomas Jung (46) mit dem Traumergebnis von rund 80,1 Prozent bestätigt (Endergebnis lag bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht vor). Die CSU-Kandidatin Birgit Bayer-Tersch (46) musste sich mit 15,3 Prozent begnügen.
Ein anderes Ergebnis wäre eine Riesen-Überraschung geworden und dennoch ist sieangetreten: Ursula Lanig (54) von der SPD wollte in der reichen Uni- und Siemensstadt Erlangen die „Lichtgestalt“ Siegfried Balleis (54) vom OB-Thron stoßen – was ihr vorhersehbar nicht gelang. Balleis erreichte 55,8 Prozent, Ursula Lanig kam auf respektable 33,2 Prozent.
Erlangen hat mit OB Siegfried Balleis gute Jahre hinter sich, die Kommune gehört zu den wohlhabendsten in Deutschland, mit vier Prozent ist hier die niedrigste Arbeitslosigkeit unter allen deutschen Großstädten verzeichnet. Ursula Lanig legte in ihrem Wahlkampf den Schwerpunkt auf die Themen Bildung und Stadtentwicklung.
In Herzogenaurach tritt German Hacker (SPD) mit 58,1 Prozent die Nachfolge von Hans Lang (CSU) an, der nicht mehr kandidierte. Der CSU-Bewerber Walter Nussel kam auf 32,9 Prozent.
Landkreis Erlangen-Höchstadt
Amtsinhaber Eberhard Irlinger (SPD, 62) konnte sich gegen seinen Herausforderer Andreas Galster (46, CSU) eindeutig durchsetzen. Bei einer Wahlbeteiligung von 68,73 Prozent erhielt er 56,59 Prozent der Stimmen. Galster, Bürgermeister von Baiersdorf, blieb demnach mit 24,58 Prozent der Stimmen weit abgeschlagen. Karin Knorr (Freie Wähler) brachte es auf 9,35 Prozent.
Landkreis Nürnberg-Land
Der Nachfolger von Helmut Reich (Freie Wähler), der aus Altersgründen nicht mehr antrat, muss in der Stichwahl gefunden werden. Der CSU-Kandidat Norbert Dünkel (46) erreichte 37,42 Prozent. In zwei Wochen hat er es zu tun mit Armin Kroder (34, Freie Wähler) aus Neunkirchen am Sand. Der Verwaltungsrichter erhielt 32,45 Prozent der Stimmen.
Norbert Reh von der SPD, der amtierende Bürgermeister von Schwarzenbruck, hat mit 22,91 Prozent die Stichwahl deutlich verfehlt. Die Wahlbeteiligung im Landkreis Nürnberger Land betrug überdurchschnittliche 64,93 Prozent.
Landkreis Fürth
Das Erbe der 18 Jahre amtierenden CSU-Landrätin Gabriele Pauli im Landkreis Fürth tritt Matthias Dießl (32) von der CSU an. Der Bankkaufmann aus Seukendorf erzielte 59,29 Prozent. Sein SPD-Gegenkandidat Günther Meth (54) Chef der Fürther Agentur für Arbeit, konnte nur 34,95 Prozent für sich verbuchen. Ilse Baum (Freie Wähler) kam auf 6,45, die Grüne Ingrid Wendler-Aufrecht auf 5,75 Prozent.
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