Kommunalwahl: Parteien ziehen Stichwahl-Bilanz
Nach den Stichwahlen folgt der Tag der Wahlanalyse. So richtig zufrieden sein können nur die Grünen. Die CSU triumphiert auf dem Land und schwächelt in den Städten. Die SPD gewinnt drei Großstädte und erleidet ein Debakel bei den Landrats-Stichwahlen. Und die Freien Wähler bleiben hinter den eigenen Erwartungen zurück.
München – Nach der zweiten Runde der Kommunalwahlen wollen die Parteien Bilanz ziehen. Der neue Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter, CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer und viele andere Politiker werden bei Pressekonferenzen ihre Sicht des Wahlabends präsentieren. Die CSU hatte bei den Stichwahlen bittere Niederlagen in mehreren Städten erlitten und dafür ihre Dominanz auf dem Land ausgebaut. Die Christsozialen verloren am Sonntagabend zwar vier der fünf wichtigsten Oberbürgermeister-Stichwahlen, gewannen aber dafür in 14 von 18 Landkreisen.
Die CSU stellt damit nun 50 der 71 bayerischen Landräte – fünf mehr als bisher. Die Freien Wähler regieren nach eigenen Angaben künftig in 13 Landkreisen – das ist einer weniger als bisher. Die Grünen gewannen erstmals zwei Landräte. Die Landesvorsitzende Sigi Hagl nannte das einen „historischen Abend“. Die SPD verlor fünf Landkreise an die CSU und stellt nun nur noch sechs Landräte in Bayern.
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In Oberbayern – dem größten und bevölkerungsreichsten bayerischen Regierungsbezirk – gibt es nun keinen SPD-regierten Landkreis mehr. Die Sozialdemokraten gewannen aber das bundesweit beachtete Prestigeduell um die Macht im Münchner Rathaus. Die SPD eroberte außerdem die OB-Sessel in den bisher CSU-regierten Großstädten Regensburg und Erlangen. In Ansbach bezwang die parteilose Oberbürgermeisterin Carda Seidel ihren CSU-Herausforderer.
Aber in Würzburg gewann der CSU-Kandidat Christian Schuchardt – der Hesse wird der erste Oberbürgermeister einer bayerischen Großstadt mit CDU-Parteibuch. Wahlverlierer war Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger. Sein Ziel waren Siege in fünf der neun Stichwahlen mit Freie Wähler-Kandidaten. Doch gewannen die Freien nur zwei Landkreise: In Regensburg setzte sich Aiwangers Lebensgefährtin Tanja Schweiger gegen ihren CSU-Gegenkandidaten durch, in Garmisch-Partenkirchen gewann der FW-Mann Anton Speer.