Kommt Wolf zurück?

NÜRNBERG - Intrige beim Club: Heute ist Krisensitzung und Klaus Schramm, Vorsitzender des Aufsichtsrats, hat einen Plan. Ex-Trainer Wolf soll neuer Sportdirektor werden und Martin Bader als Manager ablösen. Sogar der Name Neururer kursiert wieder
High Noon am Valznerweiher – mit vierstündiger Verspätung. Wenn sich heute ab 16 Uhr Präsidium und Aufsichtsrat zur Krisensitzung auf der FCN-Geschäftsstelle treffen werden, wird es auch ohne Colts gewaltig rauchen. Im von „Boss“ Michael A. Roth durch offensichtlich leichtfertig und nicht überdachten Aussagen ausgelösten Machtkampf mit seinen hauptamtlichen Vizepräsidenten Martin Bader und Ralf Woy. Im Vorfeld der wohl lautstarken Unterredung erfuhr die AZ, dass bereits ein Plan B existiert.
Schramm ist abgetaucht
Demzufolge soll „Wirtschaftsminister“ Woy bleiben dürfen, Manager Bader aber durch Ex-Trainer Wolfgang Wolf abgelöst werden. Als Drahtzieher dieser Intrige fällt ausschließlich der Name Klaus Schramm. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats war für eine Stellungnahme in den letzten beiden Tagen allerdings nicht erreichbar.
Der Hirngespinste nicht genug. Statt mit Trainer Michael Oenning, den Roth (noch) nicht in Frage stellt, soll ausgerechnet Peter Neururer die sportliche Wende einläuten. Variante: Wolf gibt Trainer und Manager in Personalunion, Oenning rückt wieder ins zweite Glied. So viel Blödsinn wird sonst nur beim fränkischen Fasching in Veitshöchheim in der Bütt verfaselt. Roth in „Sport Bild“: „Das Ziel heißt nach wie vor Aufstieg!“ Platz 13 in Liga zwei legt das Gegenteil nahe.
Wolf: "Lassen Sie mich aus der Geschichte raus"
Wolf, nach seiner Entlassung bei seinem „Heimatverein“ Kaiserslautern seit 19 Monaten ohne Engagement, ist angeblich „noch nicht kontaktiert worden“. Sein Mobiltelefon klingelt dennoch unentwegt. „Ich habe einige Jobs in Aussicht, da ist ein bisschen was am laufen“, sagt der 51-Jährige, für dessen Sohn Patrick bei den Club-Amateuren die Saison nach einem Kreuzbandriss wohl gelaufen ist. „Lassen Sie mich aus der Geschichte raus. Das Beste für den Club ist, dass er endlich wieder gewinnt. Dann kehrt auch wieder Ruhe ein.“ Ein frommer Wunsch in unseligen Zeiten.
Söder ist pro Bader und Woy
Eine Versöhnung ist sehr schwer vorstellbar. Sollte heute ein Antrag auf eine Kampfabstimmung gestellt werden, wären drei Enthaltungen programmiert. Einerseits die von Roth, andererseits die von Woy und Bader. Präsidiumskollege Franz Schäfer ist klar pro Bader/Woy, Siegfried Schneider wartet wohl die vorherrschende Windrichtung ab. Im siebenköpfigen Rat darf sich Roth voll auf Schramm und Geldanlagen-Spezialist Marc Oechler verlassen, Lothar Schmauß gilt als Wackelkandidat. Dagegen hat sich Markus Söder festgelegt: „Ich stehe hinter Bader und Woy.“ Gleicher Meinung dürften OB Ulrich Maly, GFK-Chef Klaus Wübbenhorst und Peter Schmitt sein. Markus Löser