Koma-Säufer stoppen Faschingszug in Emskirchen

Viele Besucher nutzten den Gaudiwurm in den Vorjahren als Anlass zum exzessiven Trinken.
EMSKIRCHEN Das „Koma-Saufen“ zahlreicher überwiegend junger Leute hat dem größten Faschingszug im westlichen Mittelfranken den Garaus gemacht: Nach Alkoholexzessen bei der diesjährigen Veranstaltung beschloss die Faschingsgesellschaft „Prunklosia“ das närrische Treiben 2010 in Emskirchen (Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) ausfallen zu lassen. „Die Entscheidung haben wir schweren Herzens getroffen“, heißt es auf der Internet-Seite der „Prunklosia“.
Harald Kempe (ÖDP), Bürgermeister der 6000-Seelen-Gemeinde: „Die Leute kommen mit dem Zug bis aus dem Großraum Nürnberg, sie bringen den Alkohol meistens schon mit und betrinken sich bis zur Bewusstlosigkeit“, schildert er. Dabei diene der Gaudiwurm nur als Anlass zum Trinken. „Der Zug selbst interessiert die nicht.“ So mussten heuer 13 Menschen vom Roten Kreuz notversorgt werden.
Vielleicht findet der Zug 2011 wieder statt
Für 2010 habe man zwar ein generelles Alkoholverbot in der Öffentlichkeit ausgesprochen. Auf den Zufahrtsstraßen will die Polizei auch schärfer kontrollieren. „Aber man kann den Ort ja nicht abriegeln“, sagte Kempe. Die Absage sei deshalb das richtige Signal, um zu zeigen: „So etwas wollen wir in Emskirchen nicht.“ Für alle Zeiten will die Faschingsgesellschaft den Zug nicht sterben lassen. Man habe für diese Session zunächst eine Auszeit genommen und wolle im Jahr 2011 sehen, „ob und wie es zu einer Neuauflage des traditionellen Gaudiwurms kommen kann“.