Koma-Mann: Jetzt will ihm die Stadt Bamberg helfen

Das Amtsgericht bestellte eine Betreuerin für den hilflosen 39-Jährigen. Und OB Andreas Starke richtet ein Konto ein. Mysteriös: Angehörige stehen seit längerem in Verbindung mit der Botschaft
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Matthias Koch: seit zehn Monaten in einem thailändischen Krankenhaus im Koma.
dpa Matthias Koch: seit zehn Monaten in einem thailändischen Krankenhaus im Koma.

Das Amtsgericht bestellte eine Betreuerin für den hilflosen 39-Jährigen. Und OB Andreas Starke richtet ein Konto ein. Mysteriös: Angehörige stehen seit längerem in Verbindung mit der Botschaft

BAMBERG Im Rathaus von Bamberg steht das Telefon nicht mehr still. Das Schicksal von Matthias Koch (39), der nach einem Unfall seit zehn Monaten im Koma in einem thailändischen Krankenhaus liegt, lässt wenige kalt. „Die Anrufe gehen von Spendenbereitschaft bis hin zu Vorwürfen, warum wir nichts getan haben“, sagt Pressesprecher Franz Eibl. „Aber wir haben selbst erst aus den Medien von der Tragödie erfahren. Selbstverständlich werden wir uns nun um den Mann kümmern.“

Gestern noch sprach die Deutsche Botschaft in Thailand davon, dass außer einer Großmutter in einem Altenheim keine weiteren Angehörigen gefunden werden konnten. Das stimmt wohl so nicht. Eibls Kollegin Andrea Grodel: „Es gibt Angehörige, die schon vor Bekanntwerden der Geschichte Kontakt mit der Botschaft aufgenommen haben. Sie haben nun auch über das Amtsgericht eine Betreuerin für den Patienten erwirkt.“ In welchem Verhältnis die Angehörigen zu Matthias Koch stehen, möchte Andrea Grodel nicht sagen. „Die Familie will nicht in die Öffentlichkeit.“

Das Krankenhaus fordert das Geld nicht zurück

Koch war nach Thailand ausgewandert. Er war schon mehrere Monate im Urlaubsparadies. Ob er eventuell ungenügend krankenversichert war, konnte Andrea Grodel nicht beantworten. Er war am 25.Oktober 2009 von einer Treppe in die Abflughalle eines thailändischen Flughafens gesprungen. Wegen lebensgefährlicher Kopfverletzungen fiel er ins Koma, musste mehrfach operiert werden. 50.000 Euro kostete die Behandlung bis jetzt. Das Krankenhaus fordert das Geld nicht zurück. Aber dort bleiben kann Koch, der langsam aus dem Koma erwacht, auch nicht.

So bleibt die Frage nach dem Rücktransport. Der ist abhängig von seinem Gesundheitszustand. Kostspielig wird er in jedem Fall. Oberbürgermeister Andreas Starke zeigt sich vom Schicksal von Matthias Koch betroffen. Die Stadt Bamberg hat ein Hilfskonto eingerichtet, um den Rücktransport zu organisieren. Der kostet mit ärztlicher Begleitung um die 15.000 Euro.sw

Wer spenden möchte: Stichwort „Hilfe für Matthias Koch“, Konto 18, Sparkasse Bamberg, BLZ 77050000

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