„Königsetappe“ gewonnen, „aber noch nichts erreicht!“

Die Cluberer schießen mit dem 2:1-Sieg Hertha in die Zweite Liga, bleiben aber erfreulich realistisch. Trainer Hecking: „Ab Dienstag schieben wir an“
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Höchstwahrscheinlich der Goldene Schuss für den Club und der Todesstoß für Hertha: Angelos Charisteas trifft gegen Jaroslav Drobny zum 2:1.
Wolfgang Zink Höchstwahrscheinlich der Goldene Schuss für den Club und der Todesstoß für Hertha: Angelos Charisteas trifft gegen Jaroslav Drobny zum 2:1.

Die Cluberer schießen mit dem 2:1-Sieg Hertha in die Zweite Liga, bleiben aber erfreulich realistisch. Trainer Hecking: „Ab Dienstag schieben wir an“

„Ich war früher Stürmer und weiß, dass man solche Bälle aufs Tor setzen kann, wo der Torwart dann keine Chance hat.“ Friedhelm Funkel

BERLIN/NÜRNBERG Der Trainer von Hertha BSC ging nach dem 1:2-K.o. im Kellerduell gegen den Club mit seinen Torschuss-Panikern Gekas, Cicero, Ramos und Raffael hart ins Gericht. Fehlte nur: Die haben ihren Beruf verfehlt. Sechs 100-prozentige Chancen versemmelte das Quartett allein im ersten Akt – beziehungsweise war am famosen FCN-Keeper Raphael Schäfer gescheitert (siehe unten). Sein Trainer Dieter Hecking strahlt übers ganze Gesicht: „Wir haben eine Königsetappe gewonnen.“

Wolf: "Es gibt noch genug Punkte zu holen"

Dabei drohten seine Schützlinge angesichts der im Sprinttempo Schäfers Kasten belagernden Herthaner vom Besenwagen eingesammelt zu werden. Berlins teilweise höchst aggressiver Anhang hatte vor der Partie auf zehn mannshohen Plakaten die Frage gestellt:

A-B-S-T-E-I-G-E-R-?

Die Antwort nach Toren von Gekas für Hertha sowie Albert Bumm-Bunjaku und Angelos Charisteas für selige Cluberer lautet: Ja! Die Hauptstadt wird künftig wohl nicht mehr auf der Erstliga-Karte vertreten sein. Freilich weiß Andreas Wolf, dass sein Club auch mit dem Dreier noch längst nicht aus dem Gröbsten ist. „Das war der nächste Schritt. Aber wir haben noch nichts erreicht“, warnt der Kapitän. „Es gibt noch genug Punkte zu holen – auch für andere Mannschaften.“

Hecking: "Einge hatten es sich zu bequem gemacht"

Allerdings sind nun vermeintlich bereits enteilte Kontrahenten im Abstiegskampf wie Köln und Bochum zurück in der Verlosung. „Beide sind für uns wieder in Reichweite“, weiß Hecking angesichts von nurmehr drei Punkten Rückstand auf das Duo (jeweils 27 Zähler). Der 45-Jährige fordert, da die Luft nach hinten auf Hannover (23) und Freiburg (20) ebenfalls dünn ist, unmissverständlich: „Wir müssen gierig bleiben! Wir arbeiten daran, noch ein, zwei Mannschaften hinter uns zu lassen. Wenn wir aber so wie in der ersten Halbzeit von Berlin auftreten, müssen wir aufpassen, dass wir selbst nicht überholt werden.“ Wie wahr.

Erklärungen für das drohende und mit viel Glück verhinderte Debakel hat Hecking nur bedingt. Nur so viel: „Ich hatte das Gefühl, dass es sich einige nach dem 3:2 gegen Leverkusen am Sonntag vor einer Woche ein bisschen zu bequem gemacht hatten.“ In einer Trainingswoche, diese Selbstkritik besitzt Hecking, „in der wir es mit Rücksicht auf einen Tag weniger frei etwas ruhiger hatten angehen lassen“. Heckings Schlussfolgerung: „Ab Dienstag schieben wir mehr an, damit wir am Samstag gegen Hoffenheim von der ersten Minute an auf Betriebstemperatur sind.“

Charisteas schmollt

Dass ausgerechnet der eingewechselte Charisteas, in 24 Minuten zunächst eher als Hemmschuh denn Gefahrenherd aufgefallen, mit seinem ersten Saisontreffer zum Matchwinner avancierte, überrascht Hecking nicht: „Er wird ein wichtiges Tor machen. Davon war ich überzeugt. Jetzt hat er hoffentlich wieder das Gefühl, dass er dazu gehört.“

Wer weiß? Der Grieche schmollt und schweigt – trotz seiner Wiederauferstehung. Markus Löser

Mehr über den Club, die Einzelkritik und die Krawalle in Berlin nach dem Abpfiff lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Montag, 15. März

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