Königliches Plätschern: Umfangreiche Restaurierung im Schloss Linderhof

Ettal - Die Märchenschlösser Ludwigs II. sind touristische Aushängeschilder Bayerns. Neuschwanstein sowieso, doch was die Besucherzahlen angeht, kommt gleich dahinter Schloss Linderhof nahe Ettal.
Ludwigs Schloss Linderhof: Vier Jahre lang wurde restauriert
Dort fließt nun nach fast vier Jahren umfangreicher Restaurierung wieder Wasser in der Kaskade, wie Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU) mitteilte.

"Noch vor Beginn der diesjährigen Passionsspiele in Oberammergau ist die Kaskade ab Freitag wieder in Betrieb, und die drei Pferde hinter dem Schloss speien wieder Wasser in das frisch restaurierte Neptunbecken", lässt sich Füracker anlässlich der Inbetriebnahme des künstlichen Wasserfalls zitieren.
Des Weiteren teilt sein Ministerium mit, dass der Freistaat insgesamt rund 8,5 Millionen Euro in die Sanierung der Freianlagen im Schlosspark Linderhof investiere. Diese wird weiter fortgeführt.
Schloss Linderhof: Was wurde repariert?
"Die Zinkgussfiguren des Neptunbrunnens mit dem fast drei Meter großen Meeresgott wurden aufwendig saniert. Über 30 Stufen läuft nun wieder das Wasser nach unten und legt dabei einen Höhenunterschied von 25 Meter zurück", erklärt Füracker.
Die gesamte Kaskadenanlage hinter dem Schloss wurde demnach umfangreich restauriert. "Die über viele schneereiche und frostige Winter aufgefrorenen Mauern wurden instandgesetzt und sind nun besser vor Witterungseinflüssen geschützt", heißt es in der Mitteilung weiter.
Die Marmorplatten auf den Kaskadenmauern strahlen nach der fachgerechten Reinigung erneut in weißem Glanz. So müssen sie auch vor 140 Jahren ausgesehen haben, als Ludwig II. das Schloss bauen ließ (bis 1878). Es ist das einzige seiner drei bayerischen Königsschlösser, das er komplett vollenden konnte.
Wie das Ministerium weiter mitteilt, wurden im Zuge der Kaskaden-Restaurierung auch verwitterte und fehlende Holzteile der Pavillons im Park und die anschließenden Laubengänge ersetzt.
Die Bauarbeiten erfolgten unter der Projektleitung des Staatlichen Bauamts Weilheim und wurden denkmalfachlich von der Bauabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung betreut. Geschaffen hat die Zinkgussfiguren des Neptunbrunnens übrigens der Münchner Bildhauer Michael Wagmüller. Die Neptungruppe war für ihre Restaurierung drei Jahre in Berlin. Dort wurden abgebrochene Zinkgussteile ersetzt, befestigt und ergänzt.
König Ludwig II. ließ bis 1878 nördlich des Schlosses eine großartige Kaskade anlegen. Hierbei wurden die steile Hangsituation und das reiche Wasservorkommen zwischen dem Brunnenkopf und dem Hennenkopf optimal ausgenutzt. Das Wasser wird wie zu Königs Zeiten noch heute aus Quellfassungen vom Berg in den Schlosspark geleitet und wird anschließend wieder der Natur zugeführt.
Die Kaskade sowie die Wasserspiele sind im Sommer von 9 bis 18 Uhr in Betrieb. Der Eintritt zu den Parkbauten allein kostet 5, ermäßigt 4 Euro, Park und Schloss kosten 10 bzw. 9 Euro.