Königlich! Essen und Trinken im Herzen der Stadt

Der Marientorzwinger lockt mit historischem Ambiente und Spezialitäten vom Grill.
von  Abendzeitung

Der Marientorzwinger lockt mit historischem Ambiente und Spezialitäten vom Grill.

NÜRNBERG Marie Friederike Franziska Hedwig wäre wohl sehr angetan: bei prächtigem Wetter königliches Gemüse unter einem schattigen Walnussbaum genießen, dazu einen fein-fruchtigen Silvaner vom Schloss Castell – und zum Abschluss ein Vanilleeis mit heißen Himbeeren und Schlagsahne!

Die militärische Anlage wurde zur Freiluft-Kneipe ausgebaut

Spargel, Sonne, Stadtpanorama: Wenn die Marie, geborene Prinzessin von Preußen, Königin von Bayern und Mutter von Märchenkönig LudwigII., erleben könnte, was 150 Jahre nach Eröffnung aus dem nach ihr benannten Marientorzwinger geworden ist, würde sie wohl verzückt in die Hände klatschen, alle höfische Etikette vergessen und sich unters Volk mischen.

Denn während sich in früheren Zeiten die Zwingerwirtschaften – zu Freiluft-Kneipen ausgebaute militärische Anlagen – vor allem in den unteren Schichten großer Beliebtheit erfreuten, erfüllt der Marientorzwinger heute durchaus gehobene Standards: seiner Spargelkarte und zahlreicher anderer gut-bürgerlicher Speisen wegen, der kredenzten Tröpfchen – oder einfach wegen seiner exponierten Lage im Herzen der Stadt: Der Marientorzwinger-Biergarten ist schon etwas Besonderes.

Das wissen laut Restaurant-Leiterin Corina Römer (28) vor allem die Stammgäste zu schätzen: „Bei uns ist meistens schon am Mittag ziemlich viel los“ Mitarbeiter der umliegenden Büros und Geschäfte pilgern dann die Treppe empor, um sich auf der Carré-förmigen Ruhe-Insel etwa mit hausgemachten Leberknödeln auf Sauerkraut mit Speck-Zwiebelschmelze und Salzkartoffeln (5,80 Euro), einem Gemüse-Kartoffelauflauf mit Tomatensoße (4,80 Euro) oder einem ehrlichen Schnitzelsandwich mit Zwiebeln und Tomate (6,80) für den Nachmittag zu stärken.

Selbst Regen vertreibt die Gäste nicht

Wer’s ganz eilig hat, kann sich die Gerichte auch einpacken lassen und sie – weitaus weniger gemütlich freilich – am Schreibtisch verspeisen.

400 Sitzplätze stehen draußen bereit, innen 150 – abends ist es bei schönem Wetter rappelvoll, vor allem, seit Corina und ihr Team den Grill anwerfen und zum Beispiel gegrillte Stadtwurst auf Sauerkraut mit Schwarzbrot (6,80 Euro), Spareribs mit Barbecue-Soße und Kartoffelecken (9,80) oder ein argentinisches Rumpsteak auf Pfefferrahmsoße mit Paprika-Mais-Gemüse (16,80) servieren.

Selbst Regen vertreibt die Gäste nicht: Unter riesigen Schirmen lässt sich’s prima aushalten und den Passanten auf der Straße unten beim Nachhause-Hasten zusehen. Königlich!

Steffen Windschall

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