König kontra Juwel
„Ein ganz harter Kampf“: Mittelgewichts- Weltmeister Arthur Abraham verteidigt am Samstag in Bamberg seinen Titel gegen den Amerikaner Raul Marquez. „Er ist schlau, ein Boxer und kein Schläger.“
Der König trifft auf das Juwel, da muss es schon ein Schloss sein. Im Renaissancesaal von Schloss Geyerswörth gaben „König Arthur“ Abraham und Raul „El diamante“ Marquez vor dem Kampf um die IBF-Krone im Mittelgewicht am Samstag (ca. 22.35 Uhr, ARD live) eine erste Visitenkarte ab.
Der König ließ erst mal auf sich warten. Arthur Abraham kam ein paar Minuten später als der Rest, aber an Respekt vor dem Gegner aus den USA mangelt es ihm nicht. „Es wird ein harter Kampf“, verzichtete Abraham darauf, vorab verbal die Fäuste fliegen zu lassen, „Marquez ist schlau, ich muss mir etwas einfallen lassen, um ihn zu schlagen. Er ist ein Boxer, kein Schläger.“
„Arthur soll seinen Stil boxen“
Ganz anders als der Kolumbianer Edison Miranda, der Abraham im März 2006 den Kiefer brach. Der König hielt durch, acht lange Runden lang, verlor einen halben Liter Blut – und stemmte mit geschwollenem Gesicht den Gürtel hoch. Diese Nacht hat ihn berühmt gemacht, aber auch vorsichtig. „Jeder der kommt, will Weltmeister werden. Aber man gewinnt nicht durch Sprüche auf der Pressekonferenz. Ich werde allen im Ring zeigen, was ich drauf habe.“
Trainer Ulli Wegner ist sich sicher, dass sein Schützling „sehr gut vorbereitet“ ist, und gibt ihm mit auf den Weg: „Arthur soll seinen Stil boxen, dann geht das schon in Ordnung.“ Marquez hingegen hofft auf einen Glückstag. „Ein K.o. kommt, oder eben nicht. Ich respektiere Arthur als großen Champion. Aber wenn ich nicht glauben würde, dass ich eine Chance habe, wäre ich gar nicht erst hergekommen. Das ist eine Riesenchance für mich.“ Es könnte aber auch ein frommer Wunsch bleiben. Abrahams Kampfbilanz ist makellos: 27 Siege, 22 davon vorzeitig. M.K.
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