Koblenzer Knipser Kuqi macht pomadige Fürther platt

Doppelpack beim 2:1-Sieg der Koblenzer gegen die Möhlmänner. Traum-Tor von Allagui für Möhlmanns überhebliche Franken am Ende zu wenig
FÜRTH Bernd Nehrig, Allrounder in Benno Möhlmanns Fürther Wundertüten-Team, brachte den Freitagabend auf den Punkt: „Schade, wir haben durch persönliche Fehler und Naivität verloren. Nützen wir unsere Chancen, läuft es anders.“ Perfekt analysiert, die 1:2-Schlappe gegen TuS Koblenz, die der Finne Shefki Kuqi per Doppelpack sicherstellte. Die Fürther hatten nur ein Traum-Tor von Sami Allagui dagegen zu setzen. Zu wenig gegen den Angstgegner.
Mölmanns Rotation, teils erzwungen, teils aus Überzeugung
Ungeachtet des Triumphes bei Union Berlin (2:1) baute Möhlmann wieder kräftig um. Teils gezwungenermaßen, teils aus Überzeugung. Ersteres traf Bernd Nehrig, der für den am Knöchel verletzten Stephan Schröck verteidigen musste. Zweiteres betraf Marino Biliskov und Mirko Hrgovic. Biliskov rückte wieder in die Innenverteidigung, Hrgovic durfte als Linksverteidiger für Kim Falkenberg ran.
Möhlmann: "Marco Caligiuri ist ein Mittelfeldspieler"
Zumindest an der Personalie Biliskov durfte sich Möhlmann nicht freuen. „Marco Caligiuri ist ein Mittelfeldspieler“, begründete Benno die Versetzung seines in Berlin besten Akteurs ins defensive Mittelfeld. Biliskov führte sich famos ein, verursachte nach einem Einwurf des Koblenzers Christian Müller am Fünfmeterraum einen prächtigen Querschläger vor die Füße der Koblenzer Torfabrik Kuqi und der fackelte nicht lange – 0:1 (4.). Auch in der Folgezeit glänzte Biliskov in erster Linie mit fatalen Fehlpässen.
Azzouzi zur Pause: "Eigentlich müssten wir führen"
Kollege Sami Allagui dagegen brachte ein Traum-Tor zustande. Nach Vorarbeit von Nico Müller tanzte Sami die Koblenzer Defensive mit fränkischer Vergangenheit (Martin Forkel, Shqipran Skeraj beide Fürth, Benjamin Lense Club) aus und vollstreckte in den Torwinkel (26.) – 1:1. Mehr sprang trotz augenscheinlicher Überlegenheit der Fürther in allen Belangen nicht heraus. Im Gegenteil, Kuqi ließ sich nicht lumpen, als nach einer Flanke von Rico Morack wieder Tiefschlaf in der SpVgg-Deckung herrschte und donnerte mit dem Halbzeitpfiff den Ball aus spitzem Winkel ins Netz – 1:2 (45.), ein schlechter Witz, nicht nur für Fürths Manager Rachid Azzouzi. „Eigentlich müssten wir führen.“
Fürther Überheblichkeit vor dem Tor
Wohl wahr, was aber Möhlmanns Leiden an der Seitenlinie besonders forcierte, war die Überheblichkeit seiner Truppe, die beste Möglichkeiten mit Leichtigkeit kreierte, diese aber leichtfertig versiebte. So Christopher Nöthe (16.) und Stephan Fürstner (18.), jeweils völlig frei vor Koblenz-Keeper David Yelldell.
Koblenz hat neun Treffer, sieben davon gehen auf Kuqis Konto
Anders Kuqi. Neun Tore hat Koblenz erzielt, sieben davon Kuqi. Das reichte. Bis auf einen Freistoß von Haas an die Latte brachten die Fürther nichts mehr zuwege. Die Wundertüte war wieder zu. ERG