Knobloch begrüßt Ermittlungen gegen Neonazi Wiese
Die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, hat neuerliche Ermittlungen gegen den vorbestraften Neonazi Martin Wiese begrüßt.
Würzburg/München – „Der Verdacht der Volksverhetzung liegt nahe, bei einem verurteilten Neonazi, der in sieben Jahren Haft offensichtlich nichts bereut, geschweige denn seine Gesinnung verändert hat“, teilte Knobloch am Freitag in München mit.
Nach einer Kundgebung von Rechtsextremisten im unterfränkischen Roden (Landkreis Main-Spessart) am vergangenen Wochenende hat die Staatsanwaltschaft Würzburg Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen Wiese aufgenommen.
Er war 2005 wegen seiner Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und wegen des geplanten Anschlags auf das Jüdische Zentrum in München zu einer Haftstrafe von sieben Jahren verurteilt worden, ist inzwischen aber nicht mehr im Gefängnis.
Knobloch sagte, Wiese verfolge nach wie vor seine rechtsextremistischen Wahnvorstellungen. „Insofern zweifle ich nicht daran, dass er sich mit seinen alten Kameraden trifft und dazu aufruft, ihre menschenverachtende Ideologie notfalls auch mit Gewalt durchzusetzen.“
Wiese gelte „unter Neonazis als Märtyrer, weil er vor Gericht als Einziger nicht gegen seine Mittäter ausgesagt hatte. Mit diesem Status ist er in der Lage, die rechte Szene zu vereinen und zu mobilisieren“, warnte Knobloch.