Knie-Fall Fejzic droht Karriere-Aus

Der Kleeblatt-Keeper wird heute schon zum dritten Mal operiert. Auch Stammtorhüter Max Grün ist auf dem Sprung in die Heimat
KITZBÜHEL Ein letzter Blick gestern früh gegen 10 Uhr vom Hotelzimmer im „Kitzhof“ direkt auf die Monster-Skiabfahrt „Streif“, dann war für Jasmin Fejzic das Trainingslager in Kitzbühl vorzeitig beendet. Mehr noch: Dem 24-jährigen Kleeblatt-Torhüter, Nummer drei hinter Max Grün und Matjaz Rozman, droht das Karriere-Ende. Kurz vor Trainingsende am Montagabend war der Ex-Braunschweiger nach einer Torwartübung mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen geblieben. Sein bereits im Winter operiertes rechtes Knie (Menikusschaden) ist erneut lädiert.
Bereits heute wird Fejzic in Straubing operiert
Stephan Schröck versuchte den Keeper zu trösten, aber es half nichts. Todunglücklich humpelte Fejzic vom Platz, wurde am Abend noch vor Ort behandelt. Gestern chauffierte Zeugwart Sepp Gran den Unglücksraben nach Fürth zur Kernspintomographie, heute wird Fejzic von Knie-Papst Heinz-Jürgen Eichhorn in Straubing operiert.
„Solange wir noch nichts Genaues wissen“, so Manager Rachid Azzouzi, „geben wir keine Prognose ab. Für Jasmin tut uns das allerdings sehr leid.“ Veständlich, immerhin hat der Schlussmann schon zwei schwere Knie-Operation (Bänder- und Meniskus) links wie rechts hinter sich. „Mit dem Begriff Karriere-Ende sollte man vorsichtig sein“, betont Trainer Mike Büskens, „Max Grün hatte auch schon mal einen Kreuzbandriss.“ Der 23-Jährige hatte sich davon prächtig erholt und war im Frühjahr zur Nummer eins aufgestiegen.
"In meiner Braunschweiger Zeit habe ich nie etwas gehabt"
Was Fejzic im Moment nicht sonderlich trösten mag. Fürth scheint so etwas wie sein Pechverein zu sein. Zum zweiten Mal fällt er beim Kleeblatt für lange Zeit aus: „In meiner Braunschweiger Zeit habe ich nie etwas gehabt.“
Ob ein Nachfolger geholt wird, steht noch nicht fest, zunächst soll das Ergebnis der Operation abgewartet werden. Fürs Erste kam Amateurkeeper Christian Krüger nach Kitzbühel nachgereist, damit das Kontingent von drei Torleuten wieder Sollstärke hat.
Noch keine Entwarnung bei Nöthe
Aus drei könnten aber bald wieder zwei werden. Denn Grüns Ehefrau Isabella steht kurz vor der Entbindung des ersten Kindes – und der Papa in spe auf dem Sprung. Sein Handy nimmt er zu den Trainingseinheiten mit, wahlweise die Physios Uwe Schellhammer undr Axel Käßner oder auch Teamarzt Harry Hauer schieben während der Einheiten Telefondienst, damit kein Anruf einer bevorstehenden Entbindung verloren geht – und Max dann sofort nach Fürth durchstarten kann. Die Chancen für die Reservisten Rozman und Krüger auf Einsätze in den Testspielen am Donnerstag (18 Uhr) gegen Al Ain Club und am Samstag in Saalfelden gegen Hoffenheim (17 Uhr) steigen.
Weniger die von Milorad Pekovic, der gestern wegen einer fiebrigen Erkältung das Bett hüten musste, und von Christopher Nöthe (Zerrung im rechten Knie). Ob der Stürmer in Kitzbühel ins Mannschaftstraining einsteigen kann, ließ Büskens noch offen: „Da müssen wir schon vorsichtig sein."
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