Kluge(s) Konzept: Frankfurt mit Cottbus-Taktik schlagen

Der FCN-Mittelfeldmotor hofft, dass sein Team am Samstag so auftritt wie in der Relegation. Weil die Eintracht Probleme hat, wenn sie agieren muss
von  Abendzeitung
Peer Kluge schlägt die Cottbus-Taktik vor, weil Co-Trainer Armin Reutershahn (r.) weiß, dass Frankfurt lieber reagiert als agiert.
Peer Kluge schlägt die Cottbus-Taktik vor, weil Co-Trainer Armin Reutershahn (r.) weiß, dass Frankfurt lieber reagiert als agiert. © bayernpress

Der FCN-Mittelfeldmotor hofft, dass sein Team am Samstag so auftritt wie in der Relegation. Weil die Eintracht Probleme hat, wenn sie agieren muss

NÜRNBERG Der Club, von Trainer Michael Oenning mit einem offensiven Virus geimpft, hat schon bewiesen, dass er flexibel spielen und zudem noch erfolgreich sein kann. „Die Art und Weise, wie wir beim 1:2 gegen Schalke aufgetreten sind, darf uns durchaus Mut machen“, sagt Mittelfeld-Ass Peer Kluge im Rückblick auf das vermasselte Erstliga-Comeback. Vor der Partie am Samstag in Frankfurt denkt der 28-Jährige laut nach – und setzt auf kontern statt ausgekontert werden.

„Warum sollten wir eventuell nicht wie in der Relegation gegen Cottbus agieren?“, so Kluge. Er weiß, dass die Hessen massive Probleme haben, wenn sie vom Gegner gezwungen werden, das Heft des Handels übernehmen zu müssen. „Wenn wir hinten konsequent am Mann sind und bei Ballbesitz pfeilschnell nach vorne agieren, dann stimmt im Endeffekt hoffentlich auch das Ergebnis“, erklärt Kluge.

Eintracht-Knipser Amanatidis warnt nach Sieg in Bremen vor Übermut

Zudem könnte der „Eintracht der beinahe schon sprichwörtliche Hang zum Übermut zum Verhängnis werden. Der überraschende 3:2-Erfolg in Bremen zum Auftakt hat schon wieder überschwängliche Euphorie, den Traum vom Erreichen der Europa-Liga, in der Bankenmetropole ausgelöst. Ex-Kapitän Ioannis Amanatidis, derzeit zusammen mit Club-Stürmer Angelos Charisteas bei der heute in Polen antretenden griechischen Nationalelf, warnt vorsichtshalber vor zu großen Erwartungen und schreibt den vielen Schulterklopfern ins Stammbuch: „Wenn wir das Ergebnis gegen den Club nicht bestätigen, dann besitzt der Startsieg bei Werder keinerlei Wert.“

Dass dagegen beim Club auf der Habenseite nach dem ersten Heimspiel noch die Null steht, findet Oenning zwar nicht gut. Es ist für den 43-Jährigen aber auch kein Grund, in Aktionismus zu verfallen. „Nach nur einem Spiel werde ich mit Sicherheit nicht alles in Frage stellen“, beteuert der Trainer, der sich mit einer Kontertaktik in Frankfurt gut anfreunden kann.

Mike Frantz stehrt vor Comeback in der Startelf

„Wir besitzen eine gewisse Flexibilität. Die wird uns noch helfen“, ist Oenning überzeugt, dafür das Gesicht der Mannschaft nicht von rechts auf links krempeln zu müssen. „Eine Rotation wäre nicht sinnvoll“, erklärt er unmissverständlich. „Ich fange nicht an, auf drei, vier Positionen umzubauen.“ Zusatz: „Wenn einer im Training gut drauf ist, dann ist es normal, dass er eine Chance bekommt.“

In Frankfurt vielleicht schon Mike Frantz. Abwarten. Für den Flügelflitzer müsste wohl Jaouhar Mnari weichen, der gegen Schalke an beiden Gegentoren beteiligt war. Kluge würde dann auf der „Sechs“ spielen. Dass er sich dort wohlfühlt, ist „keine Frage. Aber das entscheidet allein der Trainer“. Oenning wird ihn und die Kollegen schon richtig impfen. Markus Löser

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