Klopps Versteckspiel

DORTMUND „Vor einer Woche musste ich mich voreiligen Glückwünschen erwehren. Jetzt muss ich die Menschen beruhigen. Leute, wir sind immer noch vorne!“
Damit liegt Dortmunds Coach Jürgen Klopp zwar richtig. Die nach der 0:1-Pleite in Gladbach deutlich gestiegene Nervosität im BVB-Umfeld hat allerdings auch der Fast-Meister-Trainer bemerkt. Nur noch fünf Punkte – es waren schon mal zwölf – trennen die Dortmunder (69) von Verfolger Leverkusen (64). Und um zumindest diesen Vorsprung sicher über die Ziellinie zu bringen, hat Klopp vor dem Heimspiel gegen den Club am Samstag (15.30 Uhr) tief in die Trickkiste gegriffen.

Klopp hat seine Profis abgeschottet

Klopp hat unter der Woche eine Art Versteckspiel angezettelt, um seinen Kollegen Dieter Hecking einen möglichst großen Überraschungseffekt zu bieten. Entgegen seiner bisherigen Gewohnheiten ließ Klopp am Donnerstag und Freitag unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainieren! Im Gegensatz zum Club, wo Hecking aufgrund des großen Zuschauerandrangs in den Osterferien auf sein obligatorisches Geheimtraining verzichtete. Klopp wiederum hat seine Profis komplett abgeschottet. Von der Taktik für das Spiel gegen den 1. FCN sollte nichts nach außen dringen.
Hecking weiß natürlich trotzdem, was ihn und seine Profis im schwarz-gelben Hexenkessel erwarten wird: „Das wird ein ähnliches Spiel wie gegen Mainz. Dortmund wird früh ins Pressing gehen, um uns zu Fehlern zu zwingen. Das müssen wir drauf haben. Wir sind defensiv sehr stabil, werden aber eine gute Offensive brauchen, die der Borussia den ein oder anderen Nadelstich versetzt.“

"Club wird nicht wie Real Madrid spielen"

Denn für den Club-Coach ist der Auftritt bei der „überragenden Mannschaft der Bundesliga“ alles andere als ein Himmelfahrtskommando: „Meine Mannschaft hat die Möglichkeit, dort zu punkten – wenn sie einen guten Tag erwischt!“ Auch Klopp rechnet mit angriffslustigen Nürnbergern. „Der Club hat noch die Chance auf Platz fünf. Sie werden also bestimmt nicht so spielen wie Real Madrid.“ Die Königlichen hatten bei der 0:2-Pleite im Champions League-Halbfinale gegen Barcelona gemauert und waren damit grandios gescheitert.
Stürmen werden mit Sicherheit die Dortmunder. Schließlich haben sie den zweiten Matchball zur Meisterschaft – sofern Leverkusen patzt.