Klinikum Nürnberg ist ein Job-Motor

Ein Top-Arbeitgeber in der Region: Insgesamt arbeiten 7900 Menschen für das Krankenhaus. Aber Klinik-Boss Alfred Estelmann mahnt: "Die Politik darf uns nicht kaputt sparen"
NÜRNBERG „Wenn es das Klinikum nicht gäbe, dann wäre die Metropolregion ärmer.“ Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Nürnbergs Klinik-Boss Alfred Estelmann hat ermitteln lassen, wie wichtig sein Krankenhaus für die Wirtschaft im Großraum ist. Mit 5862 Beschäftigten zählt es zu den Top Ten der Arbeitgeber in Mittelfranken. Außerdem hängen noch 2000 weitere Jobs am Klinikum, das mit einem Jahres-Umsatz von 300 Millionen Euro die Wirtschaft in der Region antreibt.
Pro Jahr: 98.000 Patienten in 2170 Betten
„Wir geben allein rund 100 Millionen Euro jährlich für den Kauf von Nahrungmittel, für Reinigungs-Leistungen, Bauten und Reparaturen aus“, sagte Estelmann. Dazu kommen die Mitarbeiter, die ihr Geld in der Region ausgeben. So hat die Studie ergeben, dass alleine die Krankenkassenbeiträge der Klinik-Mitarbeiter ausreichen, um 7400 Patienten zu behandeln. Insgesamt werden in den 2170 Betten pro Jahr 98.000 Patienten versorgt – Tendenz steigend. Dazu kommen 69000 ambulante Behandlungen.
Im Arbeitgeber-Ranking der IHK würde das Klinikum (5862 Beschäftigte) in Mittelfranken nach Siemens, INA, Sparkassen und Quelle auf Platz fünf landen. Allerdings wird das Klinikum dort nicht geführt, weil es nicht zur IHK gehört. Ebenso wenig wie die Nürnberger Stadtverwaltung (10000 Mitarbeiter).
„Wir brauchen eine adäquate Gegenfinanzierung"
Weil viel Schwestern und zunehmend auch Ärzte Teilzeit arbeiten (Estelmann: „70 Prozent der Medizinstudenten sind derzeit weiblich!“), müsse sich das Klinikum auf deren Bedürfnisse einstellen. Es sind weitere Betriebskindergärten, Krippen und Horte am Süd- und am Nordklinikum geplant. Deren Öffnungszeiten orientieren sich an den Schichten im Krankenhaus. Sie stehen jedoch allen Eltern offen.
Um diese Leistungen für die Gesundheit, Gesellschaft und die Wirtschaft in Nürnberg erhalten zu können, dürfe die Politik, so Estelmann, die Kliniken nicht kaputtsparen. „Wir brauchen eine adäquate Gegenfinanzierung für die steigend Kosten.“ Die deutschen Kliniken bekommen heuer 0,64 Prozent mehr als 2007 – bei steigenden Lohnkosten (plus 10%) und einer Inflationsrate von über 2,5 %! mir