Klima-Debatte: Söder warnt vor Spaltung der Gesellschaft

Berlin/München - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat in der Debatte um mehr Klimaschutz vor einer Spaltung der Gesellschaft gewarnt. Der CSU-Chef sagte am Sonntag im ARD-Sommerinterview: "Wir können nicht einfach Preise hochsetzen für die, die es sich leisten können und andere, die dann außen vor stehen." Es müsse ein in sich geschlossenes Konzept geben, das nicht nur für "städtische Eliten" funktioniere, sondern für alle Bürger im Land.
"Die Herausforderung spürt doch jeder, dass der Klimawandel da ist", sagte Söder. Man solle nun aber nicht in Panik verfallen, die Menschen müssten mitgenommen werden. Die Bundesregierung will am 20. September über ein Paket entscheiden. Söder sagte, es gehe um Maßnahmen, die dem Klima nützten und die Konjunktur stützten.
Entscheidend sei es, Forschung sowie Innovationen voranzubringen für mehr Klimaschutz, sagte Söder. Dabei gehe es um alternative Antriebstechnologien für Fahrzeuge, aber auch um Speichertechnologien bei der Energiewende.
Der CSU-Chef kündigte an, er wolle in Bayern die Zahl der Windräder in den nächsten Jahren verdoppeln. In den Staatswäldern gebe es noch viele Flächen.
In Bayern gibt es bundesweit die schärfsten Abstandsregelungen zur Wohnbebauung bei der Windkraft an Land. Die CSU hat die Regelungen eingeführt. Im ersten Halbjahr 2019 war nach Branchenangaben in Bayern kein einziges neues Windrad gebaut worden.