Kleeblatt: Stürmische Nullnummer
Das 0:0 der Fürther beim FSV Frankfurt vom Winde verweht. Und in der Sturm-Abteilung der Franken herrscht trotz Neuzugang Slepicka Flaute
FRANKFURT Punkt für Punkt, aber das reicht nicht, wenn man aufsteigen will. Bei verunsicherten Frankfurtern hatte Greuther Fürth am Freitagabend durchaus mehr vom Spiel, schaffte es aber einmal mehr nicht, die Überlegenheit in den entscheidenden Treffer umzumünzen. Logisches Resultat, ein 0:0 und für Trainer Mike Büskens die Erkenntnis, dass die Abwehr steht aber ein echter Torjäger noch gebacken werden muss. Gute Anlagen zeigte Neuzugang Miroslav Slepicka – weniger im Abschluss, mehr als Vorbereiter.
Stürmisch ging’s los in Frankfurt, aber nur was den Wind betraf. Die beiden Mannschaften gingen es eher vorsichtig an. Büskens hatte Wort gehalten, mit Mergim Mavraj und Miroslav Slepicka zwei weitere Neuzugänge in die Startelf gesteckt. Mavraj, Typ rustikaler Hüne, ließ auch rund um und im Strafraum wenig anbrennen. Slepicka, Typ spielender Mittelstürmer, zeigte an der Seite von Christopher Nöthe in einigen Situationen, dass ihn Ruhe am Ball und der Blick für den Nebenmann auszeichnet. Ungeachtet dessen war es eine zerfahrene Partie, verblasen eben.
Chancen blieben Mangelware. Nico Müller (9.) traf aus zehn Metern das Tor nicht, nach 22 Minuten verstolperten die Fürther bei einem Konter eine vier gegen zwei Überzahl. Zudem köpfte Milorad Pekovic nach einer Ecke von Edgar Prib vorbei (27.) und als Slepicka fein für Müller durchsteckte, kam Nico einen halben Schritt zu spät. Der Ex-Fürther Björn Schlicke, FSV-Kapitän, konnte klären (43.).
Und Frankfurt? Merklich verunsichert durch die zwei Niederlagen in Düsseldorf (0:6) und Aue (1:3) war Sicherheit erste FSV-Pflicht. Die einzige Chance in Durchgang eins bereitete Momar N’Diaye vor, dessen Querpass Torjäger Sascha Mölders knapp verpasste (27.). Ansonsten hatten die Torhüter Alex Walke und Patric Klandt mehr mit dem Wind als mit dem Gegner zu tun.
Oberwasser, aber keine Tore
Daran änderte sich auch im zweiten Durchgang wenig. Zwar erkämpften sich die Fürther Zug um Zug Oberwasser, waren phasenweise die bessere Mannschaft, aber vor dem Gehäuse, da läuft halt nix. Büskens’ Buben und die Torschusspanik. Erst war Klaus durch, scheiterte aber an Klandt (49.). Dann war Slepicka frei, aber Schlicke dazwischen (66.). Und der eingewechselte Danijel Aleksic meinte es bei seinem durchgesteckten Ball auf Müller zu gut. Nico kam nicht ran (68.). Letztlich scheiterte nochmals Klaus am guten Klandt (77.) und die Nullnummer war amtlich, weil auch von Frankfurt nichts mehr kam.
Freuen können sich die Fürther über den Zähler kaum. Denn nach dem 2:0-Sieg der Augsburger in Osnabrück beträgt der Rückstand auf den Tabellenzweiten schon vier Punkte. Fazit: Wer aufsteigen will, muss auch mal auswärts gewinnen. ERG