Kleeblatt: „So schlagen wir Bayern“

Fürth-Vize Burkarts Plan: „Die werden mit uns Jo-Jo spielen wollen und gar net merken, wie wir denen zwei einschenken“
von  Abendzeitung
Mehr als ein Ehrentor ist für die Bayern nicht drin: Vize Edgar Burkart setzt auf Fürther Pokalsieg.
Mehr als ein Ehrentor ist für die Bayern nicht drin: Vize Edgar Burkart setzt auf Fürther Pokalsieg. © Wolfgang Zink

Fürth-Vize Burkarts Plan: „Die werden mit uns Jo-Jo spielen wollen und gar net merken, wie wir denen zwei einschenken“

FÜRTH Er arbeitete im Vorfeld emsig an seinem Traum. Edgar Burkart (65), rühriger Vize-Präsident von Greuther Fürth, suchte vor dem bayerischen Pokaltreff im Viertelfinale bei den Bayern (heute, 19 Uhr) nach Gründen für einen sensationellen Sieg gegen die „momentan beste Vereinsmannschaft der Welt“, wie Präsident Helmut Hack urteilt. Und Kult-Funktionär Eddy hat Gründe gefunden, plauderte sie jetzt via „Blickpunkt Sport“ aus. Laut Burkart siegt Fürth 2:1!

"Van Gaal wird seine Spieler aweng schonen"

„Van Gaal wird seine Spieler aweng schonen, der Robben wird sich ausruhen, der Ribéry kann seine Füßla aweng pflegen und die anderen, die reinkommen, werden sagen, was wollen die mit ihren grün-weißen Hemden und werden mit uns aweng Jo-Jo spielen wollen“, schildert er genussvoll das Szenario. „Und dann merken die gar net, wie wir denen zwei einschenken.“

Ganz schön keck, Herr Vize! Und Burkart träumt munter weiter. „Und dann rennas und rennas, die Bayern. Aber mehr als ein Ehrentor wird für sie nicht mehr drin sein – und dann haben wir die Überraschung geschafft.“ Nette Idee, gewaltig visionär für ganz Fußball-Franken.

Kahn verhinderte 1998 Pokal-Pleite der Bayern

Einmal hätte es schon fast geklappt. Am 23. September 1998 war die Sensation für Greuther Fürth gegen die Bayern im damaligen Frankenstadion in Nürnberg möglich. Regulär stand es in der zweiten Pokalrunde nach Verlängerung 0:0, am Ende verballerten Daniel Felgenhauer und Petr Skarabela gegen Oliver Kahn die entscheidenden Strafstöße, Bayern zog mit 4:3 in die nächste Runde ein.

"Nehmen Herz in die Hände"

Heute steht kein Titan mehr im Bayern-Tor, Michael Rensing erhält gegen den Zweitligisten Spielpraxis. Die Bayern-Personalien interessieren Fürths Trainer Mike Büskens aber nicht: „Sie sind mit ihrem Fundus an Spielern in der Lage, ohne Qualitätseinbruch durchwechseln zu können.“ Für Büskens sind die Rollen also verteilt: „Wir sind uns unserer Außenseiterposition bewusst, aber wenn wir das Herz in die Hände nehmen und kompakt füreinander arbeiten, könnte uns vielleicht eine Überraschung gelingen.“ So wie eben am 14.August 1994, als der TSV Vestenbergsgreuth die Bayern um Lothar Matthäus und Oliver Kahn mit 1:0 aus dem Pokal kegelte.

Ein wenig schielte Büskens gestern sogar nach Berlin, wo am 15. Mai das Pokalfinale stattfindet. „Es gab einmal eine Mannschaft, Hertha BSC II, die kam bis ins Finale.“ Und unterlag am 12.Juni 1993 Bayer Leverkusen 0:1.

Zukunftsmusik – und vielleicht schon heute Abend ad acta gelegt, auch wenn die Bayern Respekt vor den Franken haben. Kapitän Mark van Bommel: „So einfach wird das gegen Fürth nicht. Sie spielen mit den besten Fußball in der Zweiten Liga.“

Schröck kehrt zurück

Vom Personellen her hat Büskens keine Sorgen. Die Wadenzerrung von Stephan Schröck ist auskuriert, er war beim Abschlusstraining voll dabei. Somit dürfte er in die Anfangsformation zurückkehren, sofern nicht über Nacht wieder Probleme auftreten. Büskens: „Schröck wäre ein Kandidat, er hat ja bis zu seiner Verletzung ordentlich gespielt.“ Ein Fragezeichen steht noch hinter der Position des Linksverteidigers: Routinier Christian Rahn (30) oder Kim Falkenberg (21). Vielleicht entscheidet die Farbe der Schuhe. Arjen Robben trägt grün, Rahn auch, das passt auf jeden Fall zusammen.Matthias Hertlein

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