Kleeblatt: Onuegbu und sein erstes Mal

Greuther Fürths Nigerianer ist nach seinem Debüt auf Schnee glücklich: „Es hat prima geklappt und wir sind zurück im Aufstiegsrennen.“
von  Abendzeitung
Ballsicher, standfest und mit viel Durchsetzungsvermögen: Kingsley Onuegbu glänzte gegen 1860 München auch auf ungewohntem Geläuf.
Ballsicher, standfest und mit viel Durchsetzungsvermögen: Kingsley Onuegbu glänzte gegen 1860 München auch auf ungewohntem Geläuf. © Wolfgang Zink

Greuther Fürths Nigerianer ist nach seinem Debüt auf Schnee glücklich: „Es hat prima geklappt und wir sind zurück im Aufstiegsrennen.“

FÜRTH Das Trikot mit der Nummer 20 war blutverschmiert. Der Ellbogen von Kollege Milorad Pekovic hatte Spuren hinterlassen. „Für ein paar Sekunden war ich völlig weg, konnte mich an nichts erinnern“, erzählte Kingsley Onuegbu. Das war nach 30 Minuten. 180 Sekunden zuvor hatte der gebürtiger Nigerianer nach Kopfballvorlage von Leo Haas das 1:0 und gleichzeitig das Goldene Tor im Derby gegen 1860 München erzielt. Sein vierter Saisontreffer, damit führt der 1,91 Meter große Stürmer die interne Torjägerliste an. Und es war ein besonderes Tor unter besonderen Umständen.

„Ich habe das allererste Mal auf Schnee gespielt“, gestand der 24-jährige Onuegbu freudestrahlend im Kabinengang. „Als ich morgens aus dem Fenster geschaut habe und den Schnee sah, dachte ich: wie soll ich da spielen? Es war was Neues für mich. In meiner Braunschweiger Zeit war ich im Winter verletzt und kam nicht zum Einsatz. Aber es hat prima geklappt. Ich bin sehr zufrieden.“

"Schnee - ich dachte, das Spiel fällt aus"

Das konnte er wahrlich sein. Onuegbus Engagement, seine Ballsicherheit und Standfestigkeit auf schwer zu spielendem Geläuf war am Montagabend schon verblüffend. Dabei war sich Kingsley absolut nicht sicher, ob überhaupt gespielt werden kann. Als er mit seinem giftgrünen VW Scirocco, noch mit Braunschweiger Kennzeichen, vormittags im Ronhof eintraf, „da lag überall Schnee und ich dachte, das Spiel fällt aus. Ich habe extra auf der Geschäftsstelle nachgefragt.“ Kurz nach 22 Uhr war er erleichtert: „Gott sei Dank hat mein Tor zum Sieg gereicht.“

Und Kingsley kann weiter Positives auf seiner nun öffentlich zugängig gemachten Homepage „www.king20.net“ vermelden. Dort hat er sich über dem Anfangsbuchstaben des Nachnamens eine Krone basteln lassen. Onuegbu: „In den letzten zwei, drei Spielen lief es wirklich gut bei mir.“ So soll es weitergehen. Kingsley: „Wir sind zurück im Aufstiegsrennen. Jetzt fahren wir am Samstag nach Bielefeld und wollen auch dort die drei Punkte mitnehmen.“

Davon ist auch Pechvogel Nico Müller, der gleich zwei Mal den Pfosten getroffen hatte, fest überzeugt: „Ich habe für die letzen vier Spiele dieses Jahres vier Siege angekündigt. 1860 war der Anfang, jetzt geht es bei der Arminia weiter.“ Damit Präsident Helmut Hack, wie am Montag, wieder sagen kann: „Das war eine famose Leistung.“Matthias Hertlein

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.