Klage gegen Sudelfeld-Beschneiung
MÜNCHEN/BAYRISCHZELL Die Kritik der Naturschützer an der Genehmigung für die Beschneiungsanlagen am Sudelfeld (AZ berichtete) war einhellig. Jetzt hat der Deutsche Alpenverein juristische Schritte gegen das Großprojekt über Bayrischzell beschlossen – eine Premiere in der 145-jährigen Geschichte des DAV.
Am Freitag entschied das DAV-Präsidium, in der nächsten Woche eine Klage gegen den Ausbau der Beschneiungsanlagen einzureichen. Im April hatte das Landratsamt Miesbach grünes Licht für den Bau eines großen Speicherbeckens und für die Installation vieler Schneekanonen und Beschneiungslanzen gegeben.
„Ein solch massiver Ausbau der Beschneiung am Sudelfeld wäre ein herber Rückschlag für den Naturschutz und würde falsche Zeichen für die Tourismus-Entwicklung in Bayern setzen,“ so DAV-Vizepräsident Ludwig Wucherpfennig. Was am Sudelfeld passiere, habe Signalwirkung für den gesamten bayerischen Alpenraum. Wucherpfennig weiter: „Die Entscheidung fiel sehr bewusst, nachdem alle anderen Schritte zur Verhinderung dieses sinnlosen Ausbaus wirkungslos geblieben waren.“ Neben „offenen Fragen“ im Genehmigungsverfahren geht der DAV davon aus, dass die Eingriffe nicht mit dem Landschaftsschutz vereinbar sind.
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