„KKK“: Nächste Runde im Eifersuchtsdrama

Streit um die blonde Bäckereifachverkäuferin Gisela: Der gehörnte Bestatter Bernd V. aus Kitzingen bedrohte Spaßmacher Klaus Karl-Kraus (58). Prozess wurde ausgesetzt.
von  Abendzeitung

Streit um die blonde Bäckereifachverkäuferin Gisela: Der gehörnte Bestatter Bernd V. aus Kitzingen bedrohte Spaßmacher Klaus Karl-Kraus (58). Prozess wurde ausgesetzt.

NÜRNBERG Ein stattliches Geweih hat der Erlanger Kabarettist Klaus Karl-Kraus (genannt KKK, 58) einem Kitzinger Bestattungs-Unternehmer aufgesetzt, weil er sich in dessen schöne blonde Ehefrau verguckte. Seitdem war KKK seines Lebens nicht mehr froh: Er wurde von dem gehörnten Bernd V. (46) verfolgt und laut Anklage mit dem Tode bedroht. Der Unternehmer wurde in erster Instanz zu 18 Monaten Haft verurteilt, ging in Berufung.

"Ich hänge dich so auf, dass es wie Selbstmord aussieht“

„Eifersucht war nie ein Thema für mich“, behauptete der angeklagte Bestatter gestern am Nürnberger Landgericht. Die Vorwürfe geben ein anderes, recht dramatisches Bild ab: Demnach passte der passionierte Jäger den Kabarettisten vor seinem Haus im Hemhofen ab, zwang ihn mit vorgehaltener Pistole hinauf in seine Gemächer. 20 Minuten lang bedrohte und beschimpfte der Angeklagte dann den zwölf Jahre älteren und gut einen Kopf größeren Klaus Karl-Kraus: „Lass die Finger von meiner Frau, du Drecksau, sonst hänge ich dich hier in deiner Wohnung an das Treppengeländer. Und ich hänge dich so auf, dass es wie Selbstmord aussieht.“

Dann klaute er dem in Todesangst zitternden KKK noch das Handy, suchte nach SMS-Nachrichten seiner Frau und zerschlug das Mobiltelefon. Zuhause drohte der Bestatter, seiner Frau (44) die Locken abzuschneiden und ihr das Gesicht zu zerstechen...

In erster Instanz schwieg Bernd V. zu den Vorwürfen. Gestern bestritt er sie – obwohl das Gericht über seinen mittlerweile vierten Anwalt eine milde Bewährungsstrafe in Aussicht stellte. „Bitte mische dich nicht in meine Beziehung ein“, habe der Bestatter nur zu Kraus am Telefon gesagt. Dessen Antwort sei gewesen: „Mir ist eine gute Brotzeit ohnehin lieber.“

Die Noch-Gattin des Angeklagten meldete sich vor ihrem Zeugenauftritt krank

Lang und breit erzählte der Bestatter noch, wie er die Bäckereiverkäuferin Gisela kennenlernte und 1986 heiratete. Zwei Kinder kamen – und die Gattin soll alsbald geseufzt haben: „Soll das alles gewesen sein?“ Sie machte daraufhin Karriere als Büttenrednerin im Kitzinger Fasching – und da hat's wohl auch gefunkt, als Klaus Karl-Kraus dort 2005 den „Schlappmaul-Orden“ erhielt. Weil die Noch-Gattin des Angeklagten (die Scheidung läuft) sich gestern kurz vor ihrem Zeugenauftritt krank meldete, wurde der Prozess ausgesetzt.

So musste auch KKK nicht mehr aussagen. Obwohl sonst gerne im Rampenlicht, hatte sich der Berufsspaßmacher – sichtlich mitgenommen – vor den Fotografen in einem Büroraum versteckt.cis

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