Kirchweih-Drama: Rätsel um die Toten

NÜRNBERG - Nach der Obduktion der beiden Leichen steht jetzt fest: Ingo (33) hatte 2,2 Promille, Andrea (18) aber war stocknüchtern. Die Frontscheinwerfer des Unfallfahrzeugs sind manipuliert worden
Die Hintergründe des tragischen Unfalls, bei dem ein Liebespaar auf der Ortsverbindungsstraße von Großgründlach nach Tennenlohe den Tod gefunden hatte (AZ berichtete), werden immer rätselhafter. Zwar hat die Nürnberger Polizei inzwischen neue Erkenntnisse darüber gewonnen, was sich in der Nacht zum 11. August nach der Kirchweih im Nürnberger Stadtteil Großgründlach ereignet hat. Trotzdem ist weiterhin noch völlig unklar, warum Andrea (18) und Ingo (33) auf dem Heimweg von der Kirchweih auf der unbeleuchteten, aber schnurgeraden Straße saßen oder lagen. Nach der Obduktion der beiden Leichen konnten die Gerichtsmediziner jetzt wenigstens so viel feststellen: Ingo hatte immerhin 2,2 Promille Alkohol im Blut, Andrea hingegen war stocknüchtern.
An dem Kleintransporter, der die beiden auf der durchs Knoblauchsland führenden Ortsverbindungsstraße tödlich überrollt hatte, war den neuesten Erkenntnissen der Polizei zufolge das Abblendlicht defekt. Allerdings waren die beiden Frontscheinwerfer so manipuliert, dass das Fahrzeug mit Fernlicht fahren konnte, ohne andere Autofahrer zu blenden. Sachverständige versuchen nun herauszufinden, inwieweit dieser Mangel zum Unfall beigetragen haben könnte. Gegen den 42 Jahre alten Fahrer des Unglücksfahrzeugs und gegen zwei Verantwortliche seiner Speditionsfirma wird inzwischen ermittelt.