Kirche kritisiert Abschiebung konvertierter Asylbewerber
München (dpa/lby) - Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hat die Abschiebung von Asylbewerbern kritisiert, die zum Christentum konvertiert sind und in ihrer Heimat daher bedroht werden. "Das ist eine Frage, die uns große Sorgen macht", sagte Bedford-Strohm am Donnerstag im Münchner Presseclub. Es sei nicht akzeptabel, wenn Gerichte darüber entschieden, ob Flüchtlinge etwa aus dem Iran sich nur taufen ließen, um in Deutschland bleiben zu können.
"Da werden abstruse Fragen gestellt, mit denen am Ende bewiesen werden soll, dass die das gar nicht ernst meinen", sagte der bayerische Landesbischof. "So als ob ein Gericht sich an die Stelle der Kirche setzen kann, die am besten beurteilen kann, ob ein Mensch es ernst meint mit dem Glauben und sich deswegen taufen lässt."
Bedford-Strohm betonte: "Es ist ein großes Problem mit vielen tragischen Einzelfällen." Die evangelische Landeskirche Bayern sei deswegen in einem intensiven Gespräch mit der Staatsregierung. "Ich habe im Moment den Eindruck, dass das Problem erkannt wird."
- Themen:
- Evangelische Kirche