Kindergarten im historischen Hof in Tourismus-Hotspot

In einem Zwiehof in Berchtesgaden werden künftig 74 Kinder untergebracht.
von  Kilian Pfeifer
Der Rosenhof in Berchtesgaden.
Der Rosenhof in Berchtesgaden. © Kilian Pfeiffer

Berchtesgaden - "Deutschlandweite Bedeutsamkeit" hat der ehemalige landwirtschaftlich genutzte Zwiehof aus dem 16. Jahrhundert, in den künftig Berchtesgadens Kindergarten kommen soll: ein Haus im Haus, Denkmalschutz und ein millionenschwerer Mehraufwand.

Kindergarten zieht in historisches Bauwerk - Platz für 74 Kinder

"Es wird ein einzigartiger Kindergarten in einem historischen Bauwerk - mit spezieller PV-Anlage", sagt Andrea Bauer vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) in München. Wegen der nationalen Bedeutsamkeit gibt es keine Landes-, sondern gar Bundesmittel. Früher hatte die Fürstpropstei Berchtesgaden auf den Flächen des Rosenhofs ihre Landwirtschaft. Künftig sollen hier 74 Kinder die Tagesstätte und den Kindergarten besuchen.

Untergebracht werden die Kleinen in einem historischen Gebäude, das auch mal eine Landwirtschaft war, sowie in einem darunter liegenden alten Stall, der - streng überwacht vom Denkmalschutz - wiederaufgebaut wird. Seit Jahren laufen Planung und Umsetzung. Viele Verzögerungen hat es bereits gegeben.

Die Idee, dass das besondere Stück Land neben einem Landschaftsschutzgebiet ein Kindergarten werden könnte, hatten Berchtesgadens Bürgermeister Franz Rasp und Marktbaumeister Peter Hasenknopf. Sie hatten gemeinsam über Machbarkeiten nachgedacht, "ob das überhaupt alles so möglich ist, wie wir uns das vorstellen".

Kosten 2 Millionen höher als erwartet: "Denkmalschutz kostet viel Geld"

Das Gebäude liegt auf weitläufigem Grund mit mehr als 2400 Quadratmetern Außenfläche. Günstig zwar konnte die Gemeinde den Platz samt Ruinen erstehen. Dass es am Ende dennoch teuer wird, das stand eigentlich schon im Vorfeld fest.

Die technische Darstellbarkeit war herausfordernd, weil der Untergrund hier weich ist und erst einmal stabilisiert werden musste. Von fünf Millionen Euro war man anfangs ausgegangen.

Mit nun mehr als sieben Millionen Euro Investitionskosten hatten die Gemeindevertreter dann aber doch nicht gerechnet. "Denkmalschutz kostet viel Geld", sagt Rasp.

Bis zum Dezember soll die Großbaustelle fertig werden, sagt der Bürgermeister. "Zum Januar ziehen wir um. Punkt", sagt Franz Rasp. Eine weitere Verzögerung werde es definitiv nicht geben. 

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