Kerosin über Bayern abgelassen: 34 Tonnen im vergangenen Jahr!
München - In sechs Fällen haben Flugzeuge im vergangenen Jahr Kerosin über dem Freistaat ablassen müssen. Die Gesamtmenge summierte sich so auf 34,3 Tonnen. Das geht aus einer Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage von SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher hervor.
Am 12. Juni ließ ein Pilot über Niederbayern auf ein Mal 20 Tonnen Kerosin ab. Der Treibstoffschnellablass wird in Notsituationen angewandt - er soll Flugzeugen eine sichere Kontrolle der Landung mit möglichst wenig Gewicht ermöglichen, zum Beispiel bei einer Notlandung kurz nach dem Start.
Seit 2012 wurden 34 derartige Fälle im Freistaat gemeldet. In den Jahren von 2012 bis Ende 2017 summiert sich der Kraftstoffablass über Bayern auf 676,6 Tonnen. Die aktuellen Zahlen aus 2017 markieren also einen klaren Rückgang.
Wie gefährlich ist der Treibstoffablass für Mensch und Umwelt?
Aber was passiert mit dem Kerosin, das in mindestens 1.830 Metern aus den Tanks gepumpt wird? Im Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau des Flughafens Schönefeld wurde festgehalten, der Treibstoff werde in kleinste Tröpfchen verwirbelt und zu einem feinen Nebel verteilt. Nur acht Prozent würden tatsächlich den Boden erreichen. Der größte Teil verdunste in den höheren Luftschichten.
Rinderspacher forderte erneut mehr und bessere Informationen. "Die bayerische Bevölkerung muss zeitnah informiert werden, wenn über ihren Köpfen tonnenweise Treibstoff abgelassen wird", sagte er. Die Staatsregierung betont in ihrer Antwort allerdings, ihr seien keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen für die Bevölkerung bekannt.
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