Kelheims brauner Ehrenbürger abgesägt
Kelheim - Ja ist denn der Krieg scho' aus - fast möchte man meinen, die Kelheimer hätten den Untergang des Dritten Reichs glatt verpennt. Erst 63 Jahre nach Kriegsende merkten sie, dass Adolf Hitler noch immer Ehrenbürger ihrer Stadt war. Am Montag wurde dem Diktator hochoffiziell die Ehrenbürgerwürde aberkannt.
Peinlich, peinlich was da unbemerkt in den Archiven der Stadt Kelheim jahrzehntelang schlummerte: Adolf Hitler, stand in den Aufzeichnungen noch immer als Ehrenbürger der Stadt - und das ganze 75 Jahre lang. Nach 1945 wollte sich keiner mehr daran erinnern. Die Ehrung für den Massenmörder geriet in Vergessenheit. Niemand merkte, dass man glatt vergessen hatte, Hitler auch amtlich und hochofiziell die Auszeichnung wieder abzuerkennen. Erst jetzt stieß man auf den peinlichen Lapsus und sägte den Diktator ganz schnell ab.
Der Stadtrat entzog auf einer Sitzung am Montagabend Hitler symbolisch die Ehrenbürgerwürde. Bürgermeister Fritz Mathes (Freie Wähler) betonte, der Stadtrat habe sich mit einem einstimmigen Beschluss ausdrücklich von Hitler distanziert. Der Stadtrat stelle darin fest, „dass die Ehrenbürgerwürde zu unrecht verliehen wurde“.
Hitler war die Kelheimer Ehrenbürgerwürde anlässlich seines Besuchs in der Befreiungshalle am 22. Oktober 1933 verliehen worden.
rah
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