"Keine Ausreden mehr"

Club-Kapitän Raphael Schäfer nimmt sich und die Mannschaft in die Pflicht. „Wir müssen jetzt Flagge zeigen. Es zählen nur noch Punkte und nochmals Punkte.“ Das Thema Trainerwechsel "muss geschlossen sein".
von  Abendzeitung
Keine Frage, Club-Kapitän Raphael Schäfer gibt den Ton an (gr. Foto) und hatte gestern, hier mit Ioannis Masmanidis (Foto links), richtig gute Laune beim Training.
Keine Frage, Club-Kapitän Raphael Schäfer gibt den Ton an (gr. Foto) und hatte gestern, hier mit Ioannis Masmanidis (Foto links), richtig gute Laune beim Training. © Wolfgang Zink

NÜRNBERG - Club-Kapitän Raphael Schäfer nimmt sich und die Mannschaft in die Pflicht. „Wir müssen jetzt Flagge zeigen. Es zählen nur noch Punkte und nochmals Punkte.“ Das Thema Trainerwechsel "muss geschlossen sein".

Er braucht sie nicht zwingend, die Kapitänsbinde, um „Verantwortung zu übernehmen“. Doch jetzt, nach dem Ausfall von Andi (Leit-)Wolf, der wegen eines Kreuzbandrisses zumindest für die Vorrunde ausfällt, muss oder darf sie Club-Torhüter Raphael Schäfer wieder über den linken Oberarm streifen. Und setzt mit Blick auf die Beförderung von Michael Oenning zum Cheftrainer sich und seine Profi-Kollegen unter Druck: „Alle Ausreden können wir uns jetzt sparen. Es zählen nur Punkte, Punkte und nochmals Punkte.“

Rausreden wollten sich Schäfer & Co. auch unter Thomas von Heesen nicht. „Wir haben auch unseren Anteil daran, dass es nicht wie gewünscht gelaufen ist“, räumt die Nummer eins ein. Dass die Mannschaft den halb geflüchteten, halb geschassten Ex-Trainer gemobbt und sich vehement für Oenning stark gemacht habe, dagegen wehrt sich „Raffa“: „Wenn wir um unsere Meinung gebeten werden, sagen wir auch was.“ Damit muss das „Kapitel geschlossen sein“. Nicht ohne Zusatz: „Wir kommen prima mit Michael aus, er weiß, was er will, kann das auch vermitteln. Und es ist wieder Spaß angesagt, die Zusammenarbeit ist endlich ein echtes Miteinander.“ Danke, reicht.

"Raphael ist eine wichtige Persönlichkeit"

Schäfer redet Klartext. Ganz nach dem Geschmack von Oenning. „Raphael ist eine ganz wichtige Persönlichkeit, um Dinge in unserer Hierarchie zu steuern“, weiß der 42-jährige Trainer. Und es sei „wichtig, dass das Gerüst“ in der internen Rangliste „möglichst früh steht – mit sieben, acht Stammspielern, die wissen, was Sache ist“.

Schäfer weiß es genau. Und macht entsprechend Druck auf seine Kollegen. „Wir müssen ab sofort in jedem Spiel Flagge zeigen, die Aufbruchsstimmung nutzen, uns auf unser gemeinsames Ziel, den Aufstieg, konzentrieren“, fordert der 29-Jährige unmissverständlich. „Die Gegner dürfen uns nicht interessieren“, sagt er vor den Wochen der Wahrheit mit den Auswärtsspielen in Wehen-Wiesbaden und Mainz sowie zuhause gegen Duisburg. „Mit Unentschieden wollen wir uns nicht begnügen, das muss allen klar sein“, legt Schäfer nach, erwartet „Tag für Tag ordentliche und harte Arbeit.“

Die der Familienvater im privaten Bereich anderen überlässt. Ende der Woche verlassen seine Frau Anja und die Töchter Lena-Maria und Anna das schwäbische Domizil nach dem einjährigen „Missverständnis“ VfB Stuttgart, kehren „endlich“ in die Noris zurück. Zunächst in eine Wohnung im Zabo. Weil Raphael, der sportliche Handwerker, die Renovierung „unseres neuen Häuschens in Erlenstegen“ echten Handwerk-Profis überlässt. „Die haben sehr viel zu tun“, weiß er. Auf Schäfer und Kollegen wartet genauso viel Arbeit. Markus Löser

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