„Keine Angst vor Lauth!“

Club-Talent Maroh bekommt es in München mit dem Ex-Nationalspieler der Löwen zu tun und in der Winterpause beim FCN einen neuen Vertrag
NÜRNBERG Dreht Maroh Lauth leise? Jedenfalls ist es kein frommer Wunsch, sondern die volle Überzeugung von Nürnbergs Profi-Küken Dominic Maroh, einer der neuen Jungen Wilden im Team von Trainer Michael Oenning.
Maroh kennt keine Scheu vor einstmals großen Namen. Also auch nicht vor Löwen-Torjäger Benjamin Lauth beim bayerisch-fränkischen Derby am Sonntag in der Allianz Arena. „Lauth ist kein Stürmer, wo ich sagen muss, ich hätte Angst“, geht Maroh sehr selbstbewusst an das prickelnde Duell heran. Und verzichtet auch auf das übliche Studium von Videobändern über den Gegenspieler.
Maroh, der vorsche Vertragsamateur
Seine dicke Lippe trägt Maroh allerdings noch als „Souvenir“ aus dem Rostock-Spiel, als ihn Martin Retov checkte und Dominic mit zwei Stichen genäht werden musste. Hart im Nehmen ist er also auch, das forsche Club-Talent.
Bei den Löwen der fünffache Nationalspieler Lauth (27), Torschützenkönig 2002, Deutscher Meister 2007 mit dem VfB Stuttgart und aktuell mit sechs Toren in der Zweiten Liga im oberen Mittelfeld angesiedelt, beim Club der personifizierte Jugendstil mit Maroh (21). Ein Vertragsamateur, der sein Profi-Debüt am 7.November gegen den FSV Frankfurt gab und seitdem nicht mehr aus dem Team wegzudenken ist. 399 Minuten war er bislang im Einsatz und verewigte sich sogar schon als Torschütze, ausgerechnet beim prestigeträchtigen 2:1-Derby-Sieg am 23. November gegen Greuther Fürth, dem ersten seit elf Jahren.
So etwas wird belohnt. In der Winterpause soll Dominics Vertrag vom Amateur– in einen Profi-Kontrakt umgewandelt werden, auch wenn der zweifache U19-Nationalspieler Sloweniens bereits bis 2010 an den Club gebunden ist.
Oenning: "Wir werden nicht unser Spiel auf Lauth ausrichten"
Zurück zu Lauth, der für den Club in der Vergangenheit eine Art Schreckgespenst war, nämlich überaus erfolgreich. In vier Spielen gegen die Franken traf er unglaubliche sechs Mal. Kopfschmerzen bekommt Oenning aber deshalb nicht. „Benny ist ganz gut drauf, keine Frage. Und er scheint auch schon recht viele Tore gegen Nürnberg geschossen zu haben, aber wir werden deshalb nicht unser ganzes Spiel auf ihn ausrichten.“
Vielmehr bläst der Club zum Gegenangriff. Oenning: „Wir werden nach vorne spielen, wir können gar nicht auf Abwarten spielen.“ Zusatz: „Wir haben ja heuer schon einmal die volle Allianz Arena und die Atmosphäre dort genießen dürfen, aber dieses Mal wollen wir den Platz als Sieger verlassen. Im Gegensatz zum Pokalspiel beim 0:2 gegen die Bayern im September. Oenning: „Wir wollen ein turbulentes Jahr ordentlich zu Ende bringen und in München als Sieger vom Platz gehen.“ Maroh jedenfalls wird sein Bestes geben. Ziehen die Kollegen mit, dann kann fast nichts mehr schief gehen.Matthias Hertlein