Kein Witz: SC Paderborn
will Mintal verpflichten
NÜRNBERG/PADERBORN Für die Club-Fans ist er nach wie vor „unantastbar”. Langsam aber sicher sollten sich die Anhänger jedoch mit dem Abschied von Publikumsliebling Marek Mintal anfreunden. Denn die Hoffnung, das Phantom werde nach Ablauf seines Vertrags im Sommer direkt in das Trainer-Team des 1. FCN wechseln, scheint sich immer mehr zu zerschlagen. Dieter Heckings Edel-Joker denkt mit seinen 33 Jahren überhaupt nicht daran, seine Fußball-Schuhe schon an den Nagel zu hängen. Marek will in der Zweiten Liga nochmal angreifen. Beim SC Paderborn!
"Mintal geht's nicht mehr ums Geld"
Der FC Ingolstadt und Alemannia Aachen wollten den dreimaligen Torschützenkönig bereits im Januar verpflichten (AZ berichtete). Damals lehnte Mintal noch ab, wollte auch nicht zu Philadelphia Union in die USA. Nun, bei den Paderbornern, zeigt er sich deutlich aufgeschlossener. Mit SC-Trainer André Schubert und Präsident Wilfried Finke, der sich gleichzeitig als Hauptsponsor engagiert, gab es bereits intensive Gespräche. Und die scheinen positiv gelaufen zu sein. Denn Finke ging danach in die Offensive und erklärte: „Ja, wir denken über eine Verpflichtung von Marek Mintal nach.”
Natürlich ist ein Wechsel Mintals ausgerechnet in die westfälische Provinz auf den ersten Blick nur schwer nachzuvollziehen. Zumal die Paderborner mit einem Saisonetat von rund zehn Millionen Euro finanziell nicht auf Rosen gebettet sind. Beim aktuellen Tabellen-13. (30 Punkte) der Zweiten Liga verdienen selbst die Spitzenspieler nicht mehr als 20.000 Euro im Monat. Marek, der beim Club seit Jahren zu den Gehalts-Millionären gehört, müsste also deutliche Abstriche hinnehmen. Aber dem Harmonie-Menschen Mintal „geht es nicht mehr ums Geld”, hat SC-Trainer Schubert bei den Verhandlungen festgestellt, „er will einfach nochmal Fußball spielen.”
Paderborn will erst den Klassenverbleib eintüten
Einen Haken hat die Sache allerdings noch. „Wir werden keine personellen Entscheidungen treffen, bevor wir nicht wissen, wohin unsere sportliche Reise geht.” Präsident Finke will erst den Klassenverbleib sicher haben, bevor er mit seinem Star-Stürmer in spe Nägel mit Köpfen macht.
Mintal selbst glaubt anscheinend fest daran. Denn laut dem „Westfalenblatt” war das FCN-Idol am vergangenen, trainingsfreien Montag bereits mit der Familie nach Paderborn gefahren, um sich das Stadion, Trainingsgelände und die Stadt anzuschauen.