Kein Signalfeuer - Waldbrand am Jochberg fahrlässig gelegt!

Kurz nachdem am Jochberg in der Silvesternacht ein Waldbrand ausgebrochen war, ging die Theorie um, dass das außer Kontrolle geratene Notsignal eines Verletzten die Ursache gewesen sein könnte. Jetzt geht die Polizei jedoch von weitaus profaneren Gründen aus.
von  AZ/cel
Die Rauchschwaden sind schon auf der Autobahn zu sehen.
Die Rauchschwaden sind schon auf der Autobahn zu sehen. © Thomas Gaulke

Kochel am See – Wie bereits am Neujahrsmorgen berichtet, wollte die Feuerwehr die Version vom missglückten Signalfeuer von Anfang an nicht bestätigen. Ein Sprecher betonte gegenüber der AZ, dass dieses Szenario alles andere als gesichert sei. Einen Tag später scheint sich der Anfangsverdacht nun zu bestätigen: Das Feuer war mitnichten aus einer Notlage heraus entzündet worden.

Wie die Polizei am Montagvormittag mitteilte, ermittelt die Kripo Weilheim nun zusammen mit der Staatsanwaltschaft München II gegen die beiden 32 und 36 Jahre alten Münchner, die die Silvesternacht auf dem Jochberg verbracht hatten. Von dort wollten sie das Feuerwerk im benachbarten Ort Kochel am See beobachten.

Dabei haben die Männer wohl ein klassisches Lagerfeuer entzündet – vermutlich, um sich daran zu wärmen und eine Lichtquelle zu haben. Von Seiten der Polizei heißt es: "Das zunächst genannte, angebliche Notsignal hat sich in den Ermittlungen nicht bestätigt. Man geht davon aus, dass die beiden Männer ein Lagerfeuer entzündet haben, welches außer Kontrolle geraten ist."

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Auch der Absturz des einen Mannes verlief etwas anders, als zunächst gegenüber der Polizei angegeben: Ursprünglich hatte der 32-jährige Münchner gesagt, dass er gegen kurz nach Mitternacht ausgerutscht und etwa 100 Meter abgestürzt sei. Jetzt hat die Polizei jedoch ermittelt, dass er beim Versuch, die außer Kontrolle geratenen Flammen des Feuers zu löschen, abgestürzt war. Die Theorie des Signalfeuers, das erst nach Eintreten der Verletzung entfacht wurde, ist damit nicht mehr aufrecht zu erhalten.

Den beiden Männern wird daher nun fahrlässige Brandstiftung vorgeworfen.

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