Kein Problem mit Harry

Club-Trainer Oenning lobt Charisteas und verrät, warum der Grieche bei ihm bislang abseits stand
von  Abendzeitung
Funken sie doch noch auf einer Wellenlänge? Club-Trainer Michael Oenning (l.) und Angelos Charisteas.
Funken sie doch noch auf einer Wellenlänge? Club-Trainer Michael Oenning (l.) und Angelos Charisteas. © Wolfgang Zink

Club-Trainer Oenning lobt Charisteas und verrät, warum der Grieche bei ihm bislang abseits stand

NÜRNBERG Zerzauste Haarpracht, dicke graue Strähnen – optisch wirkt Stand-by-Stürmer Angelos „Harry“ Charisteas derzeit wie reichlich durch den Wind. Aber der Eindruck täuscht. Harry ist richtig gut drauf. Er lacht und scherzt mit den Kollegen – und, was für Club-Trainer Michael Oenning das Wichtigste ist: „Harry hat sehr engagiert trainiert.“

Oenning: "Ich habe zu ihm ein ganz freundschaftliches Verhältnis"

Der Grund für Charisteas’ Endorphin-Schub ist in erster Linie die im Nachsitzen gegen die Ukraine endgültig gesicherte WM-Teilnahme mit Griechenland. „Darüber bin ich sehr glücklich“, strahlt Otto Rehhagels einstiger EM-Held und betont: „Mein erstes Ziel habe ich erreicht.“ Nur mit dem zweiten, einem Stammplatz beim Club, hapert es noch. Äußern will sich Harry dazu verständlicherweise lieber nicht.

Dafür spricht sein Trainer Klartext: „Harry ist ein Teil der Mannschaft“, versichert Oenning und räumt mit dem Gerücht auf, zwischen ihm und seinem teuersten Spieler (2,5 Millionen Euro Ablöse an Feyenoord Rotterdam) stimme die Chemie nicht. „Ich habe zu ihm ein ganz freundschaftliches Verhältnis. Erst am Dienstag habe ich lange mit ihm gesprochen.“

"Für Harry wird es schwer, weil wir einen guten Fußball spielen"

Teil der Unterhaltung dürfte der Heimat-Zwangsurlaub von Charisteas beim 3:2 in Wolfsburg gewesen sein. Der WM-Fahrer saß in Nürnberg, während die Kollegen beim VfL siegten. Für Oenning eine ganz normale Maßnahme: „Harry war jetzt aufgrund seiner Verletzung fünf Wochen lang nicht mit dabei. Warum sollte ich ihn bevorzugen?“ Tatsächlich laborierte Charisteas lange an den Folgen eines Muskelfaserrisses und musste auch am Montag beim Vormittagstraining – diesmal mit Knöchelproblemen – passen.

Ob es beim Griechen bis zum Heimspiel gegen Freiburg am Samstag (15.30 Uhr) reicht, wird sich zeigen. Noch letzte Woche betonte Oenning mit Blick auf die Partie beim Meister: „Wenn Angelos ausgeruht ist, können wir ihn gegen Freiburg eher gebrauchen.“ Gestern folgte die Einschränkung: „Jetzt wird es für Harry natürlich schwer, weil wir einen guten Fußball spielen.“ Will heißen, andere wie Albert Bunjaku (sechs Tore) haben die Chance genutzt, die Harry bislang aufgrund seiner Verletzungen nicht hatte. Krischan Kaufmann

Mehr über den Club lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Donnerstag, 26. November.

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