Kein Lebenszeichen: Frau (77) verschwindet im See

Ein erfrischender Abstecher an den See sollte es werden – und er endete in einer Tragödie: Seit Montagabend wird eine Seniorin (77) aus der Gemeinde Samerberg vermisst. Sie war mit ihrem Mann an den Simssee bei Ecking gekommen, um zu baden.
Der Mann verlässt das Wasser vor seiner Frau, dreht sich um – und kann sie nicht mehr sehen. Er alarmiert die Polizei. Feuerwehr und Wasserwacht suchen bis spät in die Nacht mit einem Großaufgebot nach der Samerbergerin, zu Wasser, aus der Luft und natürlich auch an Land – ohne Erfolg.
Wie Andreas Guske vom Polizeipräsidium Oberbayern-Süd auf AZ-Nachfrage erklärt, waren auch Suchhunde im Einsatz, die beginnend am Steg in einem großen Kreis das Ufer um den See abschnüffelten. Doch auch sie schlugen nicht an.
Deswegen geht die Suche am nächsten Morgen weiter. "Die Wasserwacht, der DLRG, Rettungshundestaffeln und die Wasserschutzpolizei werden sich an der Suche beteiligen", sagte ein Sprecher der Polizei am Vormittag. Dabei sollte auch ein Sonargerät eingesetzt werden.
"Die Sicht im Wasser geht gen Null"
Die Suche nach der 77-Jährigen lief am Dienstag den ganzen Tag über. Taucher gingen ins Wasser und suchten den See ab. "Das Problem ist aktuell", sagte Polizeisprecher Guske am späten Nachmittag, "dass die Sicht im Wasser gen Null geht. Ich denke, das liegt an den starken Regenfällen der vergangenen Tage."
Retter waren auch auf Booten unterwegs und auch der Polizeihubschrauber kreiste über dem Simssee, filmte mit einer Wärmebildkamera, erklärt Guske.
Wie geht es dem Ehemann der Vermissten dabei? Der Polizeisprecher erklärt, der Mann stehe in ständigem Kontakt mit den Einsatzkräften vor Ort, war am gestrigen Morgen selbst an den See gekommen. "Er wird von den Rettungskräften betreut", sagt Guske.
Was ist nur mit der Seniorin passiert? Im schlimmsten Fall ging sie wegen einer plötzlichen Erkrankung unter, vielleicht war sie erschöpft. Anhaltspunkte über eine entsprechende Vorerkrankung gibt es nicht, sagte der Polizeisprecher.
Parallelen zu Tragödie von 2011
Bereits im August 2011 hat sich am Simssee ein ähnlicher Fall ereignet: Eine 67 Jahre alte Frau war tot geborgen worden. Der 76 Jahre alte Ehemann rief die Polizei, als seine Frau nicht mehr aus dem Wasser zurückkam und er sie auch sonst nirgends finden konnte. Die Eheleute aus Nürnberg waren gemeinsam in den See gegangen, die Frau blieb länger im Wasser.
Da es bereits dunkel wurde, musste die Polizei bei der Suche einen Hubschrauber mit Suchscheinwerfer einsetzen. Die Frau konnte zwar aus dem Wasser geholt werden, der Notarzt konnte aber nur noch ihren Tod feststellen. Wie es zu dem Unfall kam, war unklar.