Kein Gewinn trotz leerer Mehlregale für Bayerns Mühlen

München (dpa/lby) - Viele Menschen in Bayern stehen in der Corona-Krise vor leeren Mehlregalen. Das würden auch die Mühlen in Bayern merken, sagt Annelie Wagenstaller, Inhaberin der Wagenstaller Mühle.
von  dpa
Müllerin Annelie Wagenstaller holt in der Wagenstaller Mühle ein Brot aus einem Ofen. Foto: Sven Hoppe/dpa
Müllerin Annelie Wagenstaller holt in der Wagenstaller Mühle ein Brot aus einem Ofen. Foto: Sven Hoppe/dpa © dpa

München (dpa/lby) - Viele Menschen in Bayern stehen in der Corona-Krise vor leeren Mehlregalen. Das würden auch die Mühlen in Bayern merken, sagt Annelie Wagenstaller, Inhaberin der Wagenstaller Mühle. In ihrem kleinen Familienbetrieb in Riedering (Landkreis Rosenheim) wird wieder mehr eingekauft - zumindest für den Eigenbedarf. "Die Leute backen wieder", sagt Wagenstaller. Dafür fallen ihr und vielen ihrer Kollegen die großen Abnehmer weg.

"Was typischerweise früher über Gaststätten und Bäckereien verkauft wurde, verschiebt sich jetzt", sagt Josef Rampl vom Bayerischen Müllerbund. Gestiegen sei der Gewinn der Müllerbetriebe unterm Strich daher nicht. Dafür ihr Arbeitsaufwand: "Wenn sie einen 25-Kilo-Sack in die Pizzeria tragen, macht das natürlich weniger Arbeit als alles in 1-Kilo-Päckchen zu verteilen", sagt Rampl. Genug sei aber für alle da. "Es muss keiner Angst haben, dass er morgen kein Mehl mehr kriegt."

Obwohl viele Betriebe auf die Veränderung reagieren können, ist die Situation schwierig. "Die Bäcker leiden und damit leiden auch die Mühlen im Hintergrund", sagt Müllerin Wagenstaller. Allein von Discounter-Preisen, zu denen Mehlprodukte in Supermärkten angeboten würden, könnten sich Müllerbetriebe kaum finanzieren. Und auf den derzeitigen Zulauf an Kunden kann man sich laut Wagenstaller nicht verlassen: "Jetzt sind wir geschätzt, aber wie sieht's aus, wenn die Ware für 24 Cent wieder im Supermarkt steht?"

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