Kein Aufstieg, kein Geld: FCK vor schweren Zeiten

Der 1. FC Kaiserslautern hat die Drittliga-Saison auf dem enttäuschenden zehnten Platz abgeschlossen. Es muss ein Neuanfang her - sportlich und wirtschaftlich.
von  dpa
Das Logo des 1. FC Kaiserslautern ist auf dem Spielfeld zu sehen. Foto: picture alliance / dpa/Archivbild
Das Logo des 1. FC Kaiserslautern ist auf dem Spielfeld zu sehen. Foto: picture alliance / dpa/Archivbild © dpa

Kaiserslautern (dpa/lrs) – Nach dem versöhnlichen Abschluss einer wieder einmal verkorksten Saison blickt der 1. FC Kaiserslautern in eine ungewisse Zukunft. Dank des 1:0 (0:0)-Sieges gegen Drittliga-Meister Bayern München II beendeten die zwischenzeitlich sogar vom Absturz in die Viertklassigkeit bedrohten Pfälzer die Corona-Saison 2019/20 mit 55 Punkten zwar noch auf Rang zehn - die als Ziel ausgegebene Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga wurde aber deutlich verpasst.

Immerhin bot der viermalige deutsche Meister zum Abschluss noch einmal eine ansprechende Leistung, was Trainer Boris Schommers positiv hervorhob. "Das war eine charakterliche Meisterleistung meiner Mannschaft. Wir haben den Gegner nicht zur Entfaltung kommen lassen, die Räume eng gehalten und als Mannschaft sehr gut verteidigt", resümierte Schommers.

Den erhofften Aufstieg hatten die Roten Teufel nach der Winterpause verspielt, als in den sieben Partien bis zur Corona-Pause kein einziger Sieg gelang und der FCK plötzlich im Abstiegskampf steckte. Nach dem Neustart gelangen sechs Siege und drei Unentschieden bei nur zwei Niederlagen. Lediglich die Bayern-Reserve sowie die Zweitliga-Aufsteiger Braunschweig und Würzburg holten seit Ende Mai mehr Punkte.

Durch das erneut verpasste Klassenziel und finanzielle Zwänge - die Pfälzer stellten Mitte Juni einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung - wird sich der FCK-Kader auf einigen Positionen verändern. Torhüter Lennart Grill spielt künftig für Bayer Leverkusen. Alexander Nandzik, Gino Fechner und der ehemalige Kapitän Christoph Hemlein erhielten keine neuen Verträge. Auch Andri Bjarnason, Theodor Bergmann oder André Hainault sind Kandidaten für einen Wechsel.

Torjäger Florian Pick zieht es zudem zum 1. FC Heidenheim. Der FCK blockt aber noch ab und verweist auf den laufenden Vertrag des Stürmers bis 2021. Die Transferverhandlungen dürften sich noch eine Weile hinziehen. Fest stehen zwei Neuzugänge: Aus Unterhaching kommt Innenverteidiger Alexander Winkler, aus Meppen Mittelfeldspieler Marius Kleinsorge. Der nach Zwickau verliehene Angreifer Elias Huth kehrt auf den Betzenberg zurück.

Während auf sportlicher Ebene zuletzt ein positiver Trend zu verzeichnen war, geht es wirtschaftlich für den mir rund 24 Millionen Euro verschuldeten Verein nicht vorwärts. Zwar hat ein neuer Investor sein Interesse bekundet, unterschrieben ist aber noch nichts. Vielmehr sorgen Gerüchte in den sozialen Netzwerken immer wieder für Unruhe. Die Pfälzer sahen sich zuletzt sogar zu einem öffentlichen Dementi genötigt, dem wiederum der Aufsichtsratsvorsitzende Jörg Wilhelm via Twitter indirekt widersprach. Die Chaos-Tage in Kaiserslautern gehen also weiter.

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