Keeper Klewer im Glück: Ausraster ohne Folgen

Nürnbergs Torhüter rempelt. Glücklicherweise blieb ihm eine Karte erspart. Schlimmer war das Drama um Mnari und Reinhardt – beide fallen vorerst verletzt aus.
NÜRNBERG Immerhin. Daniel Klewer hatte als einziger einen wahren Grund zum Feiern – im Festzelt beim Hax’n Liebermann am Frühlingsfest. Denn sein Dasein als neuer Stamm-Keeper beim FCN hätte am Ostersamstag mit dem Pausenpfiff ein jähes Ende haben können.
Was bei Oliver Kahn Recht ist, muss bei Klewer billig sein. Das dachte sich wohl Schiri Babak Rafati in der 45.Minute. Bochums Stanislav Sestak war an der Strafraumgrenze mit gestrecktem Bein dem Ball hinterher gesprungen. Klewer klärte per Kopf – um dann auszuflippen. Er lief auf den Slowaken zu, rempelte ihn an. Sestak fiel theatralisch um. Klewers Glück: Kein Pfiff, kein Elfer, keine Rote Karte.
Bedroht gefühlt
Plädoyer des Club-Keepers: „Sestak hatte zum zweiten Mal versucht, mich mit gestrecktem Bein zu attackieren. Da habe ich mich ein bisschen bedroht gefühlt und musste ihm auf emotionale Weise klar machen, dass er damit aufhören soll. Das war kein Rot – ich habe ihn nur leicht berührt.“ Sestaks Meinung: „Ich wollte nur an den Ball, aber bestimmt kein Theater.“
Was Nürnbergs Sportdirektor Martin Bader erleichtert zur Kenntnis nahm. Bader befürchtet kein juristisches Nachspiel. „Sowohl Rafati als auch der vierte Schiedsrichter Christian Schößling haben die Situation gesehen – und nicht als Rot-würdig erachtet. Darüber bin ich froh.“
Zuvor freilich gab’s eine kleine Tragödie auf dem Feld: In der 24. Minute musste Joe Mnari (Muskelquetschung im Knie) raus. Nachfolger Dominik Reinhardt fiel drei Minuten später nach seinem ersten Sprint mit Muskelfaserriss um. Beiden droht nun eine zweiwöchige Pause. Trainer von Heesen: „So etwas habe ich noch nicht erlebt.“
Gar nicht erst im Aufgebot war Lars Jacobsen. Von Heesen: „Nur wenn man sich im Training anbietet, ist man dabei. Von einem dänischen Nationalspieler erwarte ich weitaus mehr.“
M. Hertlein/erg