Katharina Schulze: "Wir beobachten genau"

AZ: Frau Schulze, warum begleiten die Grünen Seehofer auf der umstrittenen Reise?
KATHARINA SCHULZE: Uns war wichtig, dass die Reise nicht nur unter wirtschaftlichen Aspekten steht. Wir wollten, dass es auch Treffen mit der Zivilgesellschaft gibt, die ja starken Repressionen ausgesetzt wird.
Die sind eingeplant.
Ja. Das ist ein grüner Erfolg. In Seehofers erstem Entwurf für die Reise war nur von Wirtschafts- und politischen Terminen die Rede. Dann haben wir mit einem Brief andere Themen vorgeschlagen. Und jetzt treffen wir etwa eine Vertreterin der Menschenrechtsorganisation Memorial.
Was erwarten Sie von Seehofer auf dieser Reise?
Wir sind nicht gegen einen Dialog. Wir erwarten aber vom Ministerpräsidenten, dass er auch bei offiziellen Terminen die aggressive Außenpolitik, die Menschenrechtsverletzungen von russischer Seite anspricht.
Wie sehen Sie die Rolle der Grünen bei der Reise?
Wir wollen den Dialog führen, Fragen stellen, diskutieren. Und: Ganz genau beobachten, wie sich die CSU-Staatsregierung dort verhält.
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