Karstadt-Verkauf: Auch die Nürnberger zittern weiter!

Über 1000 Beschäftigte bangen um ihre Jobs und hoffen auf den nächsten Freitag
NÜRNBERG Das Zittern um die Zukunft von Karstadt geht weiter! Eine Woche vor Ablauf der Verkaufsfrist liegen auch in den beiden Nürnberger Filialen die Nerven der Mitarbeiter langsam blank. „Uns bleibt nichts anderes übrig, als zu warten und auszuharren“, sagt Franz Knopp, Betriebsrat in der Nürnberger Karstadt-Filiale an der Lorenzkirche.
Seit Juni, als Investor Nicolas Berggruen vom Gläubigerausschuss in Essen den Zuschlag für den Kauf der Warenhaus-Kette erhalten hatte, hoffen die Karstadt-Beschäftigten auf eine Einigung zwischen Berggruen und dem Vermieterkonsortium Highstreet. Knackpunkt sind die Mieten für die Karstadt-Häuser.
Die Regale sind voll, hinter den Kulissen herrscht Verzweiflung
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Erfolgt bis nächsten Freitag keine Einigung, wäre der Kaufvertrag für Karstadt ungültig. Bundesweit stehen 25.000 Jobs bei Karstadt und 30.000 Stellen bei Zuliefern auf der Kippe. Allein in den Nürnberger Karstadt-Filialen bei der Lorenzkirche und in Langwasser stehen gut 700 Beschäftigte direkt bei Karstadt unter Vertrag. Insgesamt arbeiten aber über 1000 Menschen in den beiden Häusern.
„Viele sind seit Jahrzehnten im Haus. In der Innenstadt-Filiale sind einige seit deren Eröffnung 1978 dabei und fühlen sich daher eng mit Karstadt verbunden“, so Knopp. Das Geschäft laufe im Moment zwar noch normal weiter, so Knopp. Die Regale seien voll. Aber hinter den Kulissen herrsche Verzweiflung.
Noch haben die Nürnberger Karstadt-Mitarbeiter Hoffnung, dass sich ihr Schicksal nicht wie beim Versandhändler Quelle entwickelt. „Wir hoffen fest auf eine Entscheidung beim Treffen am 2. und 3. September“, sagt der Betriebsrat. Dann wird sich Milliardär Berggruen erneut mit dem Highstreet-Konsortium zusammensetzen. scs