Kardinal Marx: Papst hat klare Linien vorgegeben

Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, hat die Rede von Papst Franziskus zum Abschluss der Anti-Missbrauchskonferenz im Vatikan gegen Kritik verteidigt. "Ich kann nicht erkennen, dass das nur qualmiges, nebulöses Gerede war", sagte der Kardinal und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Sonntag in Rom.
von  dpa

Rom - Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, hat die Rede von Papst Franziskus zum Abschluss der Anti-Missbrauchskonferenz im Vatikan gegen Kritik verteidigt. "Ich kann nicht erkennen, dass das nur qualmiges, nebulöses Gerede war", sagte der Kardinal und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Sonntag in Rom.

Die Rede sei "sehr konkret, sehr deutlich" gewesen. Der Papst habe in sieben Punkten seine Leitlinien dargestellt, die die Bischofskonferenzen nun in ihren Ländern umsetzen müssten. "Es darf nicht bei diesen vielen Vorschlägen bleiben, es muss konkret abgearbeitet werden. Und darum werde ich mich bemühen", sagte Marx, der auch zum Beratergremium des Pontifex gehört.

Auch habe der Papst die Schuld der Kirche nicht relativiert, indem er Missbrauch als gesamtgesellschaftliches Problem dargestellt habe. "Das heißt nicht, die Schande, die in der Kirche geschehen ist, in irgendeiner Weise zu relativieren. (...) Dass das von Priestern geschieht, ist sowas Ungeheuerliches, das darf nicht weggewischt werden."

Franziskus hatte am Sonntag ein Ende der Vertuschung und hartes Durchgreifen der Kirche gegen Missbrauch versprochen. Dazu hatte er mehrere Punkte genannt, um Missbrauch in Zukunft zu verhindern. Allerdings nannte er keine konkreten Schritte, wie die Kirche dieses Ziel erreichen will.

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