Kardinal Marx: "Die Kirche muss lernen"
München - Die katholische Kirche muss aus Sicht des Münchner Kardinals Reinhard Marx noch viel lernen. "Es ist auch wichtig, dass wir von der Welt lernen. Das ist für manche - früher und auch heute - fremd, dass die Kirche auch zu lernen hat", sagte der Erzbischof von München und Freising im Interview mit dem Deutschlandfunk. "Und nicht nur aus sich selber, aus ihren eigenen Texten, aus ihrer eigenen Tradition, sondern dass sie lernen muss auch aus der Geschichte der Menschen, zum Beispiel den Freiheitsbewegungen oder eben auch aus wissenschaftlichen Erkenntnissen."
Darum sei der Reformprozess, den die Kirche in Deutschland eingeschlagen habe, der Synodale Weg, so wichtig. "Sich nicht anzupassen an den Zeitgeist, was immer das sein mag, aber die Zeichen der Zeit zu lesen im Licht des Evangeliums", sagte Marx, der bis Anfang März Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) war. Er warnte davor, "Diskussionen einfach zu beenden". Die Debatten müssten aber mit Respekt geführt werden. "Da nützt es nicht, einfach rechthaberisch durch die Landschaft zu marschieren."
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