Kanzlerkandidat Markus Söder? Mein Platz ist immer in Bayern

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will von einer möglichen Kanzlerkandidatur nichts wissen. "Mein Platz ist immer in Bayern", machte der CSU-Chef nun abermals klar.
von  AZ/dpa
Mahnende Worte an die Jugend: Ministerpräsident Markus Söder.
Mahnende Worte an die Jugend: Ministerpräsident Markus Söder. © Sven Hoppe/dpa

München - In der Debatte über die Kanzlerkandidatur der Union hat CSU-Chef Markus Söder abermals auf seine Rolle als bayerischer Ministerpräsident verwiesen. "Mein Platz ist immer in Bayern", sagte er am Montag vor einer Videokonferenz des Parteivorstands in München. "Ich führe die Debatte ja nicht, es wird ja ständig über mich geredet, und zwar von allen." Auf wiederholte Nachfragen, ob er eine eigene Kanzlerkandidatur kategorisch ausschließe, ging der CSU-Vorsitzende nicht direkt ein, sondern wiederholte nur, sein Platz sei in Bayern.

Söder: Das Wohl Vieler steht im Vordergrund

Söder widersprach zudem dem Eindruck, er habe mit seinem Interview am Wochenende eine Vorauswahl unter den zur Diskussion stehenden Bewerbern um den CDU-Vorsitz durchführen wollen. "Ich glaube, es ist nicht die Zeit, über Kandidaturen einzelner zu reden", sagte er. Sein Beitrag sei vielmehr als Lob für Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu verstehen, die sich in der Corona-Krise erneut bewiesen habe, "wie in so vielen Krisen zuvor". Oberste Aufgabe sei es jetzt, sich um das Wohl Vieler zu kümmern und nicht um die Karrieren einzelner.

Söder hatte im "Tagesspiegel" deutlich gemacht, der künftige Unions-Kanzlerkandidat müsse sich in der Corona-Krise bewiesen haben. Wer dabei versage, habe "keinen moralischen Führungsanspruch", sagte er. "Nur wer Krisen meistert, wer die Pflicht kann, der kann auch bei der Kür glänzen." Neben NRW-Regierungschef Armin Laschet bewerben sich der Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen um den CDU-Vorsitz. Laschet hat anders als Söder in der Corona-Krise einen Lockerungskurs gefahren und ist angesichts der Infektionsausbrüche in seinem Land teilweise in die Kritik geraten.

Söder: "Die CDU hat viele Hoffnungsträger"

Söder betonte nun, alle CDU-Bewerber seien "Topkandidaten", ausdrücklich lobte er auch Laschets Krisenmanagement, welches "sehr stabil und stringent" sei. Mit Blick auf Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ergänzte Söder: "Ich bin kein Karriereberater einzelner großer Persönlichkeiten in der CDU." Es sei bekannt, dass er Spahn schätze und eine große Meinung von ihm habe. "Er gehört sicher zu den großen Hoffnungsträgern, die die CDU hat. Aber die CDU hat viele Hoffnungsträger."

Lesen Sie auch: Friedrich Merz (CDU) will Partei-Chef werden

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.