Kanalisation: 1,4 Millionen für die Blaueishütte

 Die Unterkunft liegt auf 1680 Metern und ist an die Kanalisation im Tal angeschlossen
Christian Pfaffinger |
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Das Wirtsfamilie der Blaueishütte: Raphael Hang mit Frau Regina und Sohn Simon
Christian Pfaffinger Das Wirtsfamilie der Blaueishütte: Raphael Hang mit Frau Regina und Sohn Simon

Die Unterkunft liegt auf 1680 Metern und ist an die Kanalisation im Tal angeschlossen

Ramsau  - Wenn Regina Hang duscht oder die Klospülung drückt, dann landet das Abwasser in der Kanalisation. Die ist direkt an ihr Haus angeschlossen. Normal ist das nicht. Das Haus von Regina Hang und ihrem Mann Raphael ist – die Blaueishütte.

Die liegt auf 1680 Metern Höhe unterhalb des Blaueisgletschers am Hochkalter im Berchtesgadene Land. Und sie ist eine der ersten Hütten auf dieser Höhe, die an die Kanalisation angeschlossen wurde.

Zwei Jahre lang hat ein Spezial-Bagger eine Schneise ins Gestein geschlagen, Wege aufgerissen und 4250 Meter Rohre verlegt. Das 1,4 Millionen Euro teure Projekt ist Teil eines Plans des Deutschen Alpenvereins (DAV), der seine Hütten umweltfreundlicher machen will. „Wir wollen naturnahen Alpentourismus“, sagt Hans Peter Mair, Geschäftsbereichleiter im Alpenverein. „Dazu gehört auch, dass die Hütten ökologischer werden.“

Die Versorgung der Hütten ist aufwendig – und nicht immer umweltfreundlich. Etwa beim Abwasser. Viele Hütten haben noch Kläranlagen, doch die funktionieren oft nur leidlich, weil es in der Höhe für die reinigenden Bakterien zu kalt ist – das Klären kostet so wertvolle Energie, die auf den Hütten rar ist. „Wo es finanziell tragbar und technisch machbar ist, streben wir deshalb wir eine Ableitung an.“

Auch der Strom ist ein Problem. Meist kommt er auf Hütten aus Aggregaten, die oft mit umweltschädlichem Diesel betrieben werden. Zwar könnte man dazu auch Bio-Rapsöl hernehmen, doch das wird bei Kälte sämig. Solarenergie kann die Probleme lösen, aber nur, wenn die Hütte nicht die meiste Zeit im Schatten eines Gipfels steht. Mair: „Wir brauchen für jede Hütte eine individuelle Lösung.“

Für die Blauseishütte war es die Leitung ins Tal. Probleme gab es bisher kaum. Nur bei der Elektronik: Schon dreimal schlug ein Blitz an der Anlage ein – und dann ging nichts mehr. Doch die Wirtsfamilie und der DAV sind sich sicher: Auch dafür wird sich eine Lösung finden lassen.

 

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