Kampf dem Schmuggel – mit Hundenasen
Der erste bayerische Artenschutzhund schnüffelt in Nürnberg. Die Umweltstiftung WWF fordert Einsätze in ganz Europa
NÜRNBERG Schäferhund Wolf erschnüffelt Schildkröten in der Waschtasche, Papageieneier in der Unterhose und Pfeilgiftfrösche in Trinkflaschen. Er ist der einzige Artenschutz-Spürhund in Bayern und sucht am Nürnberger Flughafen für den Zoll Schmuggelware. Nun will die Umweltstiftung WWF das Projekt auf weitere Flughäfen in Europa ausweiten.
„Paris, London, Madrid und Rom gelten als die Einfallstore für Schmuggelware aus der ganzen Welt“, sagte WWF-Sprecher Roland Gramling. Die Hunde seien das effektivste Mittel, um den Schmuggel einzudämmen. Die Umweltorganisation stellt zum Welt-Zolltag heute in Brüssel das Projekt vor. In Deutschland schnüffeln sich derzeit auf den Flughäfen in Bremen, Frankfurt, Hamburg, Nürnberg, Stuttgart und Bremen durch das Gepäck.
Interpol schätzt den Wert illegal eingeführter Tier- und Pflanzenprodukte weltweit auf 13 Milliarden Euro pro Jahr. Darunter: Elfenbein, Nashorn, Felle und Pelz, lebende Tiere und Pflanzen sowie Hölzer oder Korallen.
Ziel sei es, die speziell ausgebildeten Vierbeiner auch in Seehäfen und großen Postverteilerzentren im Kampf gegen den Schmuggel einzusetzen. Sie könnten schnell Gepäckstücke, Postsendungen oder ganze Container kontrollieren. „Hunde haben einfach den besseren Riecher“, sagte WWF-Expertin Birgit Braun.
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